Ausgangslage
Bei Trockenwetter kaum wahrnehmbare Rinnsale
Der Goldbergbach und der Kürzibach entwässern die Geländekammer rund um die Weiler Bürgital und Goldberg, unmittelbar oberhalb des Dorfes. Gespiesen werden beide bei Trockenwetter von Quellwasser. Bei Regenfall führen sie grössere Mengen Oberflächenwasser, das ihnen seitlich und oberhalb zufliesst.
Der Goldbergbach fliesst oberhalb des Siedlungsgebiets in einer überwachsenen Geländemulde senkrecht zum Tal und betritt das Siedlungsgebiet oberhalb der Kirche bei der Einmündung des Goldbergwegs in die Alte Eschenbacherstrasse und wird in einem Einlaufbauwerk unmittelbar neben dem ehemaligen «Sprützenhüüsli» in eine Leitung («Eindolung») gebannt.
Der Kürzibach entspringt westlich vom Goldbergbach, ebenfalls unter der Bürgitalstrasse, unmittelbar am Fuss der Reben. Er weist keine naturbelassene Strecke auf und wird unmittelbar unterhalb der Häuserzeile südlich der Aubrigstrasse einem Einlauf zugeführt und in Leitungen der Alten Eschenbacherstrasse entlang zu Tal geführt.
Unmittelbar beim oberen Friedhofeingang werden beide Bacheindolungen zusammengeführt und anschliessend quer unter dem Friedhof durch bis zur Kreuzgasse und dort in Falllinie bis zur Mündung im Hafenbecken, den Bahnhofplatz unterquerend, geführt.
Handlungsbedarf
Gewässerschutz
Nach dem Zusammenfluss beider Bäche besteht eine wasserbauliche Dimensionierungsgrösse bei einem seltenen, alle hundert Jahre erwarteten Ereignis von 2,7 m³/s. Zu dessen Ableitung bedarf es eines Leitungsdurchmessers von 1'000 mm. Der Durchmesser der bestehenden Eindolung über den Friedhof zur Kreuzgasse beträgt lediglich 400 mm. Der Querschnitt beträgt somit 16% des erforderlichen Durchmessers.
Aufgrund dieser erheblichen Unterdimensionierung wird im Entlastungsbauwerk unmittelbar beim oberen Friedhofseingang bereits bei jedem normalen Regenfall sauberes Bachwasser als Überlauf der öffentlichen Kanalisation zugeführt, um sich dort mit Schmutzwasser zu vermischen. Da die Aufnahmekapazität der öffentlichen Kanalisation ebenfalls eingeschränkt ist, entlastet diese in einer Leitung die Kirchgasse hinunter, über ein Regenbecken, direkt in den See. Zwischen 50- und 100-mal jährlich wird damit in der Rösslihaab Schmutzwasser in den See eingeleitet.