Nach der Inbetriebnahme der Smart-Factory-Fertigungszelle in Rapperswil-Jona im Sommer 2021 wurde 2022 die Smart Factory auf dem Campus in Buchs der Öffentlichkeit vorgestellt. Den Abschluss bildet der Start des digitalen Gehirns hinter der kantonsweit vernetzten Smart Factory in St.Gallen: Studierende lernen in einer echten cloudbasierten Produktionsumgebung, wie eine standortübergreifende, vernetzte Fertigung mit digital gesteuerter Logistik und digital gesteuerten und geografisch verteilten Produktionslinien funktioniert und wie sie dieses Wissen nach ihrem Studium als Wettbewerbsvorteil in Ostschweizer Unternehmen und darüber hinaustragen können.
Schlüsselfaktor für die Ostschweizer Wirtschaft
Vernetzte Maschinen und weltweiter Datenaustausch zwischen diesen Maschinen ist für die produzierende Industrie ein Schlüsselfaktor für wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit. Diese Industrie 4.0 etabliert sich derzeit schrittweise und führt zu einem sehr hohen Fachkräftebedarf. Gleichzeitig drohen KMU, die als Zulieferer für globale Konzerne tätig sind, den Anschluss an die sich rasant digitalisierenden weltweiten Wertschöpfungsketten zu verlieren. Wer sich in wenigen Jahren nicht in eine cloudbasierte Smart-Factory-Logistik eingliedern kann, verliert Aufträge bereits in der Ausschreibungsphase.
Um die Ostschweizer Wirtschaft in diesem Umfeld wettbewerbsfähig zu halten, arbeitet die OST – Ostschweizer Fachhochschule im Rahmen der IT-Bildungsoffensive des Kantons St.Gallen (ITBO) daran, den Wissenstransfer auf zwei Ebenen voranzutreiben: Ausbildung von Fachkräften auf dem aktuellen technischen Stand und angewandte Forschung direkt mit Unternehmen, die sich auf dem Weg zur volldigitalisierten Fabrik befinden.
Know-how an allen OST-Standorten
Die OST hat deshalb an allen drei Standorten in Buchs, Rapperswil-Jona und St.Gallen Infrastrukturen aufgebaut, welche die physischen und die digitalen Bestandteile von standortübergreifenden, «intelligenten» Fabriken abbilden.
Neben den modularen Produktionslinien in Buchs und Rapperswil-Jona agiert der Standort St.Gallen in diesem kantonsweit vernetzten Verbund als das «Gehirn» der Smart Factory. Diese digital-physische Infrastruktur ist technisch identisch mit den Komponenten, wie sie heute in der realen Industrie verwendet werden. «In der Industrie werden die gleichen Maschinenstandards und Software-Lösungen verwendet, die wir auch bei uns einsetzen. Das stellt die sehr praxisnahe Ausbildung sicher und ermöglicht Forschungsprojekte, die am aktuellen technischen Stand in den Unternehmen anknüpfen», erklärt der Projektleiter der Smart Factory in St.Gallen, Stefan Stöckler.