Vernetzte Maschinen und weltweiter Datenaustausch zwischen diesen Maschinen ist für die produzierende Industrie ein Schlüsselfaktor für wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit. Diese Industrie 4.0 etabliert sich derzeit schrittweise und führt zu einem sehr hohen Fachkräftebedarf. «Dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, ist eines der Hauptziele der OST», betont Rektor Prof. Dr. Daniel Seelhofer.
Aufbau von standortübergreifenden, «intelligenten» Fabriken
Die OST baut deshalb an allen drei Standorten in Rapperswil-Jona, Buchs und St.Gallen Infrastrukturen weiter auf, welche die physischen und die digitalen Bestandteile von standortübergreifenden, «intelligenten» Fabriken abbilden.
In einem zweiten Schritt wurde nun die Smart Factory in Rapperswil-Jona mit der Smart Factory in Buchs digital verbunden. Diese bildet eine modulare Produktionslinie ab, die technisch identisch mit Komponenten ist, wie sie heute in der realen Industrie verwendet werden. «Am Beispiel der Produktion einer kabellosen Ladestation eines Handys lernen die Studierenden je nach gewähltem Studienprofil gesonderte Teile von Produktionsprozessen oder den gesamten Fertigungsprozess kennen», erklärt der Projektleiter der Smart Factory in Buchs Raphael Bernhardsgrütter.
Die Kunststoffschalen werden in der intelligenten Fertigungszelle am Standort Rapperswil-Jona hergestellt und die dazugehörigen Daten und Parameter einzeln in der Cloud erfasst. Dadurch lassen sich die einzelnen Teile zurückverfolgen und zum Beispiel exakt diejenigen aussortieren, die den Qualitätsanforderungen nicht genügen. Die fixfertige Infrastruktur bietet vom Materialhandling über die Montage und bildverarbeitungsbasierte Qualitätssicherung alle Merkmale einer realen Produktionslinie.
Mit der realitätsnahen Kombination von Steuerung, Robotersimulation, Bildverarbeitung und Prozessdesign werden die Studierenden verschiedenster Studiengänge wie Maschinenbau, Systemtechnik, Wirtschaftsingenieurwesen, Informatik und Wirtschaftsinformatik in die Lage versetzt, die Kenntnisse aus dem Studium direkt in der physischen Realität sowie in Cloud-Umgebungen nach Industriestandard anzuwenden.