Die Optimierung auf dem bestehendem Strassennetz ist abgeschlossen!
Als direkter Nachfolger von Christoph Meier als Präsident der Verkehrsplanungskommission erlaube ich mir auf seinen Leserbrief etwas Präzisierung. Es war vielmehr das Vorgängergremium der Verkehrsplanungskommission – nämlich die «Arbeitsgruppe Verkehrsplanung» - welche 2000/2001 mit der Aussage überraschte, wonach eine Entlastungsstrasse nicht nötig sei und man das Verkehrsproblem auf dem bestehenden Strassennetz lösen könne. Diese Arbeitsgruppe empfahl unter dieser Prämisse rund 120 Massnahmen. Eine der Massnahmen war auch die Bildung einer Uzner «Verkehrsplanungskommission» (VPK), welche die Ideen und vorgeschlagenen Massnahmen des Vorgängergremiums umsetzen sollte. Diese VPK hat den Gemeinderat Uznach in den nachfolgenden Jahren in der entsprechenden Umsetzung begleitet. 2014 veröffentlichte der Gemeinderat einen Bericht darüber (auf der Homepage der Gemeinde einsehbar). Nebenbei erwähnt sei, dass der Gemeinderat 2011 die VPK auflöste, weil diese unter Anderem ohne eine Entlastungsstrasse keine weiteren Optimierungsmöglichkeiten sah.
Die Zweck- und Machbarkeitsbeurteilung 2011 kam aufgrund aktualisierten und objektiver Beurteilung zu einem ganz anderen Schluss als die Arbeitsgruppe Ende 90er Jahre.
Es ist immer wieder erstaunlich, wie bei einer rein ideologischen Betrachtungsweise die Fakten wieder und wieder verdreht dargestellt werden. Dringend ratsam wäre in diesen Fällen, die „Brille der Objektivität“ aufzusetzen, um die wirklichen Fakten zu erkennen und zukunftsgerichtet entscheiden zu können:
So ist z.B. die Bevölkerungszahl der umliegenden Gemeinden in den vergangenen rund 20 Jahren seit der Arbeitsaufnahme der Verkehrsplanungsgruppe um über 20% gewachsen! Einher gewachsen ist die Anzahl Fahrzeuge und Pendler. Nur schon der Verkehr zum Bau und Erhalt der ganzen Infrastruktur von Wohn- und Siedlungsbauten an sich allein ergibt schon Mehrverkehr (Handwerker und Zulieferer können kein Homeoffice machen). Für jedes einzelne Haus wurde Land sowohl für das Gebäude wie auch für deren direkte Erschliessung geopfert. Für eine Anpassung der regionalen Erschliessung und Entlastung der Hauptverkehrsachse durch Uznach soll nun kein m2 Land hergegeben werden? Es treffen sich nicht weniger als vier Hauptstrassen sowie weitere Nebenstrassen im dicht besiedelten Uzner Zentrum, welches somit die heutige Verbindungsstrasse zwischen Gaster und A15 bildet. Der sich jeweils bildende Stau ist hauptursächlich den hohen Verkehrszahlen geschuldet. Die Verkehrszählungen ergeben, dass das durchschnittliche Verkehrsaufkommen im Städtli in etwa demjenigen des Gotthard-Tunnels entspricht (Kostenpunkt für den Bau der 2. Gotthardröhre notabene rund 2.2 Milliarden)! Das ist aber nur ein Teil der Fakten.
Die bisher vorgeschlagenen und umsetzbaren Massnahmen der Verkehrsplanungsgruppe sowie der anschliessenden VPK zeigen nicht die damals wohl erhoffte Wirkung. Auch wurden bisher keine „neuen“ Optimierungsvarianten von der Gegnerschaft vorgebracht, welche nachhaltig und effektiv nur ein einziges Fahrzeug aus dem Städtchen und Uznach verbannen würde. Erst eine neue Strasse - welche sinnvollerweise und zukunftsgerichtet ausserhalb des Siedlungsgebietes gebaut würde - bietet der Gemeinde weitere Möglichkeiten für zusätzliche Massnahmen zur Verkehrsreduktion und zu Gunsten des Langsamverkehrs wie auch der Bevölkerung. Auch das ist ein weiterer Teil der Fakten.
Es wäre fatal für unsere Gemeinde und die Region um Uznach, wenn man die Augen verschliessen und nur aus rein ideologischen Gründen eine längst notwendige Anpassung des Strassennetzes an die tatsächlichen Verhältnisse verhindern würde. Die Fahrzeugmotorisierung wird sich wohl verändern. Die Notwendigkeit des Infrastrukturverkehrs sowie zur individuellen Mobilität hingegen nicht. Auch Kutschen brauchen Strassen. Und 20'000 dieser Gefährte durch das enge Städtchen und das Uzner Zentrum würden die Situation bezüglich Wohn-, Lebensqualität und Sicherheit für alle Beteiligten auch nicht besser machen.