Meerrettich
Nein, in der Schweiz ist der Meerrettich nicht wirklich populär. Man isst ihn gerade mal als Beilage zum Räucherlachs und erst noch als Fertigprodukt (Meerrettich-Crème), die jeder Liebhaber der echten Meerrettichschärfe verschmäht. Im Winter erhält man frische (importierte) Stangen, doch in unserer Küche hat dieses besondere Gewürz keine Tradition, obwohl es verschiedene Vitamine und heilende Wirkstoffe enthält. Das pfeffrige Feuer des Meerrettichs fährt in die Nase, treibt sogar Tränen in die Augen. Aber egal: Frisch gerieben schmeckt er einfach vorzüglich. Kein Produkt im Glas oder in der Tube kann frischem Meerrettich Konkurrenz machen.
Ich erliege dem betörenden Duft, Augenwasser hin oder her. Das geschmackliche Feuer und die Nasendurchlüftung verdanken wir den Senfölen. Da sie schnell verdunsten, sollte man Meerrettich nur so weit wie nötig schälen (schaben) und erst kurz vor der Verwendung zerkleinern.
Besonders gut passt Meerrettich pur oder als Teil einer Sauce zu geräuchertem Fisch, Siedfleisch oder Roastbeef. Selbst ein Rindsfilet bekommt mit frisch geraspeltem Meerrettich den besonderen Kick. Das gilt auch für ein einfaches Schinkenbrot oder ein paar Schweinswürstchen.