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Essen & Trinken
28.07.2025
28.07.2025 10:19 Uhr

Kefe: Süsser Proteinlieferant

Viel Protein und Kohlenhydrate: Kefe.
Viel Protein und Kohlenhydrate: Kefe. Bild: LID/Pixabay
Ursprünglich aus Kleinasien, wird die Kefe seit Jahrhunderten in Europa angebaut. Das Gemüse mit Protein und süsslich-zartem Geschmack hat in der Schweiz ab Juni bis August Saison.

Kefe ist eine Erbsensorte aus der Familie der Hülsenfrüchtler. Anders als andere Erbsensorten haben Kefen keine harte, ungeniessbare Pergamentschicht an der Innenwand der Hülse und sind deshalb nicht zäh. Einzig die dünnen Fäden an den Seiten der Kefen kommen beim Rüsten weg.

Zuckererbse, Kaiserschote, Kiefelerbse, Knackerbse oder Zuckerschote: In der Schweiz bekannt als Kefe, hat das Gemüse noch viele andere Namen. Da Kefen mitsamt Hülse gegessen werden, heissen sie auf Französisch Pois mangetout.

Kefen waren früher in Europa nur der Oberschicht vorbehalten, während getrocknete Erbsen in der Gesellschaft eines der Hauptnahrungsmittel darstellten. Anscheinend hat auch der französische Sonnenkönig Ludwig XIV. Kefen verspeist.

Reich an Protein und Kohlenhydraten

Kefen können einen wichtigen Beitrag zu einer ausgewogenen Ernährung leisten: Sie enthalten wertvolles Protein und Nahrungsfasern, sind aber fettarm. Weitere wertvolle Inhaltsstoffe sind Vitamin C, Kalium, Phosphor, Kalzium und Magnesium. Den höchsten Gehalt an Vitamin C weisen Kefen auf, wenn sie roh verzehrt werden.

Wie es der in Deutschland gebräuchliche Name Zuckererbse bereits andeutet, haben Kefen einen hohen Zuckeranteil. Der ist für den süssen Geschmack der Erbsensorte verantwortlich. Auf 100 Gramm haben die zarte Hülsenfrucht je nach Zubereitungsart 6 bis 7 Gramm Zucker. Durch diese Menge an Kohlenhydraten haben Kefen mehr Kalorien als andere Gemüsearten.

Im Gegensatz zur Erbse baut die Schweizer Landwirtschaft Kefe nur für den Frischmarkt an und sollte daher auch möglichst frisch zubereitet werden.

Vom Feld auf den Teller

Im Jahr 2024 wurden auf einer Fläche von rund 8 Hektar 12,4 Tonnen Schweizer Kefe geerntet – davon 2,7 Tonnen Bio-Kefe. Im selben Jahr wurden 351 Tonnen importiert, rund 100 Tonnen weniger als noch 2020.

Wer Kefen im Garten aussäen möchte, tut dies am besten im April. Die optimale Keimtemperatur liegt bei 15 bis 20°C. Auch nährstoffarme Böden eigenen sich für den Anbau der eher anspruchslosen Pflanzen.

In der Küche sind Kefen vielseitig einsetzbar: In der Pastapfanne, zu goldbraunen Bratkartoffeln, im frischen Sommersalat oder als Beilage mit Sojasauce und Honig. Beim Zubereiten die Kefen nur kurz dämpfen, sonst werden sie matschig. Blanchierte Kefen halten sich ausserdem mehrere Monate im Tiefkühlfach und können nach der Saison frisch aufgetaut und genossen werden.

Rezeptidee: Felchenfilets auf Kefen

Vor- und zubereiten: 30 Min.

200 g Reis
3 dl Wasser
0,5 TL Salz
3 Bundzwiebeln mit Grün
1 EL Olivenöl
600 g tiefgekühlte Kefen, angetaut
0,5 dl Wasser
0,75 TL Salz
wenig Pfeffer
1 Bund Dill
8 Felchenfilets (je ca. 60 g)
1 EL Öl
0,75 TL Salz
wenig Pfeffer

Und so wird‘s gemacht:

Reis im Sieb unter fliessendem kaltem Wasser so lange spülen, bis dieses klar ist, gut abtropfen lassen. Wasser mit dem Reis in einer kleinen Pfanne aufkochen, zugedeckt auf der ausgeschalteten Platte etwa 15 Minuten quellen lassen, dabei den Deckel nie abheben. Den Reis mit einer Gabel lockern, salzen und zugedeckt warm halten.

Den Ofen auf 60 Grad vorheizen, Platte und Teller vorwärmen. Bundzwiebeln in feine Ringe schneiden. Olivenöl in einer Pfanne warm werden lassen, Zwiebeln und Kefen etwa 5 Minuten andämpfen. Wasser dazugiessen und mit Salz, Pfeffer würzen. Dill grob schneiden und untermischen.

Die Fischfilets entgräten. Öl in einer beschichteten Bratpfanne heiss werden lassen. Die Filets würzen und in zwei Portionen mit der Hautseite nach unten je etwa 1½ Minuten anbraten, wenden und ca. 1 Minute fertig braten. Anschliessend warm stellen. Die Fischfilets mit Reis und Kefen anrichten.

Quelle: Betty Bossi

LID/gg / Linth24