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Rapperswil-Jona
16.01.2025
16.01.2025 19:05 Uhr

Mehr Geberit-Umsatz trotz Umfeld

Die Geberit Gruppe mit Hauptsitz in Rapperswil-Jona gibt erste Informationen zum Geschäftsjahr 2024 bekannt. (Archivbild)
Die Geberit Gruppe mit Hauptsitz in Rapperswil-Jona gibt erste Informationen zum Geschäftsjahr 2024 bekannt. (Archivbild) Bild: Geberit AG
Trotz rückläufiger Bauindustrie in Europa stieg 2024 der Umsatz der Rapperswil-Joner Geberit Gruppe währungsbereinigt um 2,5 Prozent. Leicht tiefere Profitabilität wird erwartet.

Nettoumsatz 2024

Der Nettoumsatz der Geberit Gruppe erreichte im Jahr 2024 mit CHF 3'085 Mio. das Vorjahresniveau. Bereinigt um negative Währungseffekte in Höhe von CHF 76 Mio. betrug die Zunahme trotz der stark rückläufigen Bauindustrie +2,5%. Das Wachstum war vollständig durch höhere Volumina getrieben. Nebst einem Wiederaufbau von Lagerbeständen beim Grosshandel im ersten Halbjahr, war diese Erhöhung vor allem dem Ausbau der Marktposition und der starken Entwicklung von verschiedenen Neuprodukten zu verdanken.

Nettoumsatz 4. Quartal 2024

Im vierten Quartal erreichte der Nettoumsatz CHF 685 Mio., was einem Rückgang von 1,3% gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht. Währungsbereinigt resultierte dagegen trotz einer starken Vorjahresperiode eine leichte Zunahme von 0,7%.

Nettoumsatz nach Märkten und Produktbereichen

Die europäischen Märkte litten weiterhin am stärksten unter den sehr herausfordernden Rahmenbedingungen für die Sanitärindustrie. Trotzdem nahm der währungsbereinigte Nettoumsatz im Jahr 2024 in Europa um +1,9% zu. Überdurchschnittliche Zuwächse erzielten Osteuropa (+7,1%), Italien (+6,2%), Benelux (+3,8%) sowie trotz einer sehr deutlich rückläufigen Marktnachfrage Deutschland (+3,2%). Ebenfalls leicht zulegen konnte Österreich (+0,3%). In der Schweiz lag der Nettoumsatz mit -0,1% auf Vorjahresniveau. Dagegen mussten Westeuropa (-2,6%) und Nordeuropa (-4,2%) Rückgänge hinnehmen, wobei die Entwicklung in Nordeuropa vom Verkauf des Geschäfts mit Duschabtrennungen negativ beeinflusst war. Ausserhalb Europas waren positive währungsbereinigte Zuwächse in Nahost/Afrika (+17,1%), in Amerika (+3,0%) und in Fernost/Pazifik (+0,2%) zu verzeichnen; in Fernost/Pazifik wurde das starke Wachstum in Indien durch einen Rückgang in China kompensiert.

Bei den Produktbereichen legte der währungsbereinigte Nettoumsatz bei den Installations- und Spülsystemen um 4,8%, bei den Rohrleitungssystemen um 1,3% und bei den Badezimmersystemen um 1,1% zu.

Erwartungen zur operativen Marge für das Gesamtjahr 2024

Trotz des äusserst anspruchsvollen Marktumfelds wird die operative Profitabilität nur leicht unter dem Niveau des Vorjahres erwartet. Das Volumenwachstum sowie die im Vorjahresvergleich tieferen direkten Materialkosten wirkten sich positiv auf die Profitabilität aus. Belastend schlugen sich hingegen die hohe Lohninflation in vielen Ländern und verschiedene Projekte zur Stärkung der Marktposition nieder. Dazu gehörten Wachstumsinitiativen in ausgewählten Entwicklungsmärkten, Marketingausgaben zur Lancierung neuer Produkte und zur Feier des 150-Jahr-Jubiläums der Geberit Gruppe sowie diverse Digitalisierungs- und IT-Projekte. Entsprechend geht die Unternehmensleitung für das Gesamtjahr 2024 bei der operativen Cashflow-Marge (EBITDA-Marge) von einem Wert leicht unter Vorjahr aus.

Der vollständige Jahresabschluss und der Geschäftsbericht 2024 werden zur Analysten- und Medienkonferenz am 6. März 2025 in Zürich publiziert.

Zusätzliche Informationen finden Sie auf unserer Homepage unter www.geberit.com.

Marktausblick 2025: Stabilisierung der Nachfrage

Nach den starken Rückgängen der Bauindustrie seit Mitte 2022 dürfte sich die Nachfrage im Verlauf von 2025 insgesamt stabilisieren.

In Europa lagen die Baugenehmigungen in den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres mit -1% nur noch leicht unter dem Vorjahresniveau. Da die Baugenehmigungen in den für Geberit wichtigen Märkten Deutschland, den nordischen Ländern und Österreich insgesamt immer noch um 12% zurückgingen, dürfte sich der für das Unternehmen relevante Neubaumarkt im Jahr 2025 jedoch immer noch leicht rückläufig entwickeln. Für den Renovationsmarkt, der rund 60% des Geschäfts von Geberit ausmacht, wird hingegen eine stabile bis leicht positive Entwicklung erwartet. Entsprechende Marktindikatoren wie beispielsweise Immobilientransaktionen zeigen in diesem Bereich erste Anzeichen einer leichten Erholung.

In den aussereuropäischen Märkten, in denen Geberit tätig ist, wird für 2025 ein gemischtes Marktumfeld erwartet. In Indien oder der Golfregion dürfte die Nachfrage nach wie vor stark sein. Hingegen wird beispielsweise in China – vor allem aufgrund eines schwachen Wohnungsneubaus – mit Rückgängen gerechnet.

Ungeachtet des Marktumfelds wird auch im Jahr 2025 der Fokus auf der Umsetzung verschiedener strategischer Initiativen liegen, wie zum Beispiel:

  • Der weitere Ausbau des Rohrleitungsgeschäfts mit den neu eingeführten Produkten FlowFit, Mapress Therm und SuperTube,
  • das Dusch-WC Geschäft, massgeblich getrieben durch das 2024 lancierte Einstiegsmodell AquaClean Alba,
  • dedizierte Wachstumsinitiativen ausserhalb Europas, und
  • die Spezialisierungsstrategie der Keramikwerke.

Über Geberit

Die weltweit tätige Geberit Gruppe ist europäischer Marktführer für Sanitärprodukte und feierte im Jahr 2024 ihr 150-jähriges Bestehen.

Geberit verfügt in den meisten Ländern Europas über eine starke lokale Präsenz und kann dadurch sowohl auf dem Gebiet der Sanitärtechnik als auch im Bereich der Badezimmerkeramiken einzigartige Mehrwerte bieten. Die Fertigungskapazitäten umfassen 26 Produktionswerke, davon 4 in Übersee. Der Konzernhauptsitz befindet sich in Rapperswil-Jona in der Schweiz.

Mit rund 11'000 Mitarbeitenden in rund 50 Ländern erzielte Geberit 2024 einen Nettoumsatz von CHF 3,1 Milliarden. Die Geberit Aktien sind an der SIX Swiss Exchange kotiert und seit 2012 Bestandteil des SMI (Swiss Market Index).

Geberit AG / Linth24