Marcel Gassser schreibt: «Dann und wann erinnert mich unsere Stadt in mancherlei Hinsicht an das kleine gallische Dorf mit seinen Protagonisten. Allerdings mit einem grossen Unterschied: Anstatt des dortigen Zusammenhalts gegen die Römer, überwiegen bei uns in letzter Zeit die medialen und politischen «Schlägereien». Gewiss, man kann das Demokratie nennen. Diese basiert allerdings auf bestimmten Regeln: u.a. auf das gemeinsame konstruktive Hinarbeiten auf grosse Ziele, gegenseitigem Respekt, ehrlichem Austausch, das Akzeptieren von Mehrheiten, wenn Entscheide gefallen sind und letztlich immer auf dem Wohl der Gemeinschaft. Leider sind kluge Kompromisse ausser Mode gekommen. Manche dieser Eigenschaften scheinen wir in den letzten Jahren verloren zu haben. Stattdessen prägen Polemik, Starrköpfigkeit und medialer Schlagabtausch das Tagesgeschehen.
Wie weiterkommen?
Beispiel: Freizeitbad Lido. Mir scheint es schon fast absurd, dass die Lido-Gegnerschaft seinerzeit gegen ein Stadtparlament waren und dieses, mit gütiger medialer Unterstützung aus «Ost-Jona», gebodigt hatten. Dieselben Kreise monieren jetzt u.a. die Bürgerversammlung zum Lido am 6. Juni 2024 sei von Sportinteressierten «geflutet» und für ein Ja zum Lido «missbraucht» worden... Wie schräg ist das denn?
Basislager Feld 1
Eine Ablehnung der Lido-Projektierung an der Urne würde wieder mal zurück auf Feld 1 führen. Will heissen, dass es 10 weitere Jahre dauern kann, bis ein neues Projekt stehen könnte. Auch ein anderer Standort wird angemahnt. Welcher denn? Machbare, geeignete Vorschläge bitte. Zugegeben, es hat im Lido nicht Platz zuhauf; aber er genügt und alles andere wie ÖV-Anbindung, kurze Wege, zentrale Lage, Nähe zur Stadt, sind nahezu optimal. Das Basislager auf Feld 1 kennen wir zur Genüge in Rapperswil-Jona – schreiten wir endlich wieder mal zum Gipfel.
Und, ja; es kostet sehr viel, das Ganze. Scheinbar ist es unvermeidbar, dass Bauten der öffentlichen Hand teuer sind. Diesbezüglich muss man bestimmt noch genau hinschauen. Es stünde dieser Stadt gut an, endlich einen grossen Wurf zu realisieren von dem alle profitieren können. Deshalb ein Ja zum Projektierungskredit zum Wohl der Familien mit Kindern, der Sportbegeisterten und der kommenden Generation in Rapperswil-Jona.