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Leserbrief
Rapperswil-Jona
05.09.2024
05.09.2024 14:03 Uhr

Badi Lido: Dichtung und Wahrheit

Herbert Oberholzer (r.): «Das Hallenbad wurde an der Bürgerversammlung durchgeboxt.»
Herbert Oberholzer (r.): «Das Hallenbad wurde an der Bürgerversammlung durchgeboxt.» Bild: zVg (Collage Linth24)
Leserbriefschreiber Herbert Oberholzer ist gegen den 4.8-Millionen Projektierungskredit und appelliert, Energie zu sparen und der Jugend Nachhaltigkeit vorzuleben.

Herbert Oberholzer schreibt: «‹Dichtung und Wahrheit›, diese Worte von Johann Wolfgang von Goethe würden perfekt zur Lido-Vorlage passen. Zum Beispiel werden ökologische Aspekte ziemlich ausgeblendet. Wir verbrauchen die uns in einem Jahr zustehenden Ressourcen in der Schweiz in einem halben Jahr. Wir plündern die Erde aus mit Dingen, die wir kaum brauchen.

Bei der Badi wird uns dann noch das Märchen aufgetischt von der Energiesynergie mit der Eishalle. Als ob wir keine Ahnung hätten vom Perpetuum mobile. Hinzu kommt die Vernichtung von energiegeladener Bausubstanz der bestehenden Schulbäder. Die dortigen Schwimmschüler und -schülerinnen sollen per Velo oder im Car in die überlastete Lido-Sackgasse gedrängt werden.

Im Gegensatz zum Hallenbad

Das Leben will partout lustvoll sein: Die Kinder müssen die Herrlichkeiten des Sommers auch im Winter haben. Richtig wäre, wenn wir den Jugendlichen Nachhaltigkeitsdenken vermitteln und vorleben. In jungen Jahren war ich im Sommer wie im Winter passionierter Orientierungsläufer im Wald, der kein CO₂ produziert, sondern im Gegenteil CO₂ bindet. Der Wald ist eine perfekte ökologische Sportstätte wie der See auch. Ganz im Gegensatz zu diesem Hallenbad!

Freibad mit Wiese genügt

An der Bürgerversammlung vom 6. Juni wurde der Antrag zum Splitting der Vorlage Hallenbad/Freibad leider abgelehnt. Die Sportgrössen hatten Hunderte von Sportlern aufgeboten, um ihr Anliegen durchzuboxen, was legal ist, aber doch eine einseitige Masseninszenierung war.
Den Jugendlichen wie den Familien ist ein grosszügigeres Freibad mit viel Wiesenfläche für rund 35 Millionen Franken zu gönnen. Darum empfehle ich ein Nein zum kombinierten Frei- und Hallenbad. Das wird den Weg ebnen für ein schöne Freibad, in dem man dann auch genügend Platz hat.»

Herbert Oberholzer, Rapperswil