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04.04.2024
04.04.2024 14:57 Uhr

KEZO-Fernwärmenetz geht an EZL

Bei der Unterschrift: (v.l.n.r.) Daniel Böni (Geschäftsführer KEZO), Dr. Christian Schucan (Verwaltungsratspräsident KEZO), Hansruedi Müller (Verwaltungsratspräsident EZL), Ernst Uhler (CEO EZL).
Bei der Unterschrift: (v.l.n.r.) Daniel Böni (Geschäftsführer KEZO), Dr. Christian Schucan (Verwaltungsratspräsident KEZO), Hansruedi Müller (Verwaltungsratspräsident EZL), Ernst Uhler (CEO EZL). Bild: KEZO
Rückwirkend per 1. März 2024 übernimmt die Energie Zürichsee Linth AG das Fernwärmenetz der KEZO, dessen Ausbau sie plant. Die Energiequelle bleibt Wärme aus Kehrichtverwertung.

Der Zweckverband Kehrichtverwertung Zürcher Oberland (KEZO) betreibt in Hinwil seit mehr als 40 Jahren ein Fernwärmenetz. Dieses versorgt zuverlässig und kostengünstig viele Wohn- und Gewerbe-Liegenschaften mit CO₂-freier Wärme.

In einem Grundsatzentscheid legten die Delegierten des Zweckverbands in einer ausserordentlichen Sitzung am Donnerstag, 21. März 2024, den Grundstein für die Übertragung des Hinwiler Fernwärmenetzes an eine neue Eigentümerin. Diese Entscheidung folgt dem Antrag des Verwaltungsrats vom 2. Februar, das Fernwärmenetz von Hinwil zu verkaufen. Zurzeit läuft der Vollzug des Eintrags beim Handelsregisteramt. Sobald dieser Rechtgültigkeit erlangt hat, ist der Verkauf rückwirkend per 1. März 2024 abgeschlossen. Daraufhin wird die Gemeinde Hinwil die bestehende Konzession für das Fernwärmenetz an die Energie Zürichsee Linth AG (EZL) aus Rapperswil-Jona übertragen.

KEZO fokussiert sich künftig auf ihre Kernaufgabe

Die Anforderungen an den Bau und Betrieb eines Fernwärmenetzes haben sich in den letzten Jahren stark verändert. Die Nachfrage nach umweltfreundlicher Fernwärme in der Region hat spätestens nach der Änderung des Zürcher Energiegesetzes im November 2022 und der Energiekrise stark zugenommen. Mehrere Gemeinden aus dem Verbandsgebiet der KEZO haben Interesse an einem Fernwärmeanschluss bekundet.

Die KEZO wird sich künftig auf ihre Kernaufgabe fokussieren, Siedlungsabfälle thermisch zu verwerten und daraus Energie und Wertstoffe zu gewinnen. Sie wird somit weiterhin Fernwärme produzieren und diese ab ihrem Areal zur Verfügung stellen. Den Auf- und Ausbau sowie den Betrieb der Fernwärmenetze wird sie hingegen spezialisierten Energieunternehmen mit den entsprechenden Ressourcen überlassen.

Deshalb hat die KEZO im letzten Jahr das Fernwärmenetz Hinwil zum Verkauf angeboten. «Mit der Energie Zürichsee Linth AG haben wir eine ideale Käuferin gefunden. Sie kann Synergien mit dem eigenen Fernwärmenetz nutzen und verfügt über genügend kompetentes Fachpersonal für die Entwicklung und den Betrieb von Fernwärmenetzen», sagt Christian Schucan, Verwaltungsratspräsident KEZO.

Hinwil wird Teil eines grossen regionalen Fernwärmenetzes

Für die EZL hat sich der Bereich Fernwärme und erneuerbare Energien in den letzten Jahren zu einem wichtigen strategischen Standbein entwickelt. Die Energieversorgerin betreibt bereits den Energieverbund Jona mit Abwärme aus der örtlichen ARA. Nun plant sie den Bau einer Transportleitung ab der KEZO, um künftig die Gemeinden Bubikon, Dürnten, Rüti und Rapperswil-Jona mit Fernwärme zu versorgen. «Das Fernwärmenetz Hinwil ist eine ideale Ergänzung zu unserem Vorhaben, die Region mit nachhaltiger und klimafreundlicher Wärme zu versorgen», sagt Ernst Uhler, CEO Energie Zürichsee Linth AG.

Die Hinwiler Fernwärmekundinnen und -kunden profitieren künftig von umfassenderen Dienstleistungen und einem schnelleren Ausbau durch die neue Netzbetreiberin. Zudem wird die EZL bei einem Unterbruch der KEZO-Ofenlinie, beispielsweise während Revisionsarbeiten, die Versorgungssicherheit in Zukunft durch redundante Systeme sicherstellen.

Über die KEZO

Die KEZO gehört dem Zweckverband Kehrichtverwertung Zürcher Oberland. Dieser Verband besteht aus 36 politischen Gemeinden: Bäretswil, Bauma, Bubikon, Dürnten, Egg, Erlenbach, Fehraltorf, Fischenthal, Gossau, Greifensee, Grüningen, Herrliberg, Hinwil, Hittnau, Hombrechtikon, Illnau-Effretikon/Kyburg, Küsnacht, Männedorf, Maur, Meilen, Mönchaltorf, Oetwil am See, Pfäffikon ZH, Rapperswil-Jona, Russikon, Rüti, Seegräben, Stäfa, Uetikon am See, Uster, Volketswil, Wald, Weisslingen, Wetzikon, Zollikon und Zumikon.

Die KEZO betreibt in Hinwil seit dem Jahr 1963 ein Werk zur Behandlung von Kehricht. Anfänglich als reine Kompostieranlage konzipiert, wird der Kehricht seit 1971 thermisch verwertet. Zentrale Anliegen der KEZO sind die Verringerung bzw. Vermeidung von Kehricht, die Reduktion der Schadstoffbelastung und die Rückgewinnung von Energie, Metallen (Urban Mining) und anderen Stoffen (mineralischer Anteil) aus dem Kehricht.

Über die Energie Zürichsee Linth AG

Die Energie Zürichsee Linth AG hat eine über 120-jährige Geschichte. Aktuell beschäftigt das Unternehmen 33 Mitarbeitende. Die EZL ist der Energieversorger mit Gas und Biogas für 18 Gemeinden in den Kantonen St.Gallen, Schwyz und Glarus sowie Versorger von Fernwärme für die Stadt Rapperswil-Jona.

EZL deckt mit ihren Produkten, Dienstleistungen und Fachwissen die individuellen Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden für eine sichere und zuverlässige Energieversorgung ab. Sie stellt die Kundinnen und Kunden in den Mittelpunkt und konzentriert sich auf ihre Kernkompetenzen: Energieversorgung, Netzinfrastrukturbetrieb, Wärme, erneuerbare Energien und Energieeffizienz.

Zweckverband Kehrichtverwertung Zürcher Oberland (KEZO)/Energie Zürichsee Linth AG / Linth24