Besonders mit Blick auf den Photovoltaik-Ausbau und den Heizungsersatz ist die aktuelle Entwicklung im Linthgebiet sehr erfreulich. In diesem Jahr werden beispielsweise rund 10% des Strombedarfes mit Solarstrom gedeckt werden.
Die Transformation des Energiesystems ist jedoch kein Selbstläufer. Die angestrebte Versorgung basierend auf erneuerbaren Energien bringt oft neue Herausforderungen mit sich, die einen interdisziplinären Dialog erfordern. Die Informationsveranstaltungen der Fachgruppe Energie der Region Zürichsee-Linth zu den durchgeführten PV-Kampagnen luden vor diesem Hintergrund zum Austausch rund um die Herausforderungen im PV-Ausbau. Der EnergieTreff der Energieagentur SG vom 2. Mai in Rapperswil-Jona bietet zudem die Möglichkeit des Austausches zum Thema Gebäude-Energieversorgung.
Solar-Kampagnen für Industrie, KMU und Landwirtschaft
Im Vergleich zum Jahr 2022 nahm die Dynamik im Photovoltaik-Ausbau im Jahr 2023 nochmals um rund 40% zu. Mit zwei Photovoltaik-Kampagnen für Industrie-, KMU- und Landwirtschaftsbetriebe konnten für insgesamt 40 Liegenschaften die wichtigsten Fragen, die sich zu Beginn eines Projektes stellen, praxisnah thematisiert und Entscheidungsgrundlagen geschaffen werden. Die Schlussberichte der beiden Kampagnen sind unter www.zuerichseelinth.ch/projekte einsehbar.
Im Gegensatz zur ersten Kampagne mit Fokus auf sehr grosse Flächen in Industrie- und Gewerbebetrieben wurde in der zweiten Kampagne besonderes Augenmerk auf landwirtschaftliche Liegenschaften gelegt. Da Photovoltaikanlagen in der Leistungsproduktion im Tagesgang stark variieren, kommt mit der Netzeinspeisung von Solarstrom dabei das Verteilnetz immer häufiger an seine Grenzen. Diese Herausforderung zeigt sich besonders bei grossen Flächen in ländlichen Gebieten, die weit entfernt von der nächsten Trafostation liegen.
Auf den ersten Blick drohen viele Photovoltaik-Projekte am verzögerten und kostspieligen Netzausbau zu scheitern. Das muss nicht sein: Ein guter Dialog zwischen PV-Planenden, Netzbetreiberinnen und Eigentümern von Liegenschaften ermöglicht in vielen Fällen pragmatische und kostengünstige Lösungen. Ein Netzausbau kann oft vermieden werden und im Idealfall resultieren für die Beteiligten folgende Vorteile: Eigenverbrauchsoptimierung, mögliche Notstromversorgung und mehr Unabhängigkeit für die Eigentümer von Liegenschaften; keine oder nur minimale Netzverstärkungen für die Netzbetreiberinnen.
EnergieTreff in Rapperswil-Jona zu Gebäude-Energieversorgung
- EnergieTreff SG der Energieagentur St.Gallen am 2. Mai 2024, 17:30 Uhr in Rapperswil-Jona
Der EnergieTreff SG ist die Netzwerkveranstaltung für Fachleute aus dem Bauhaupt- und Baunebengewerbe sowie für alle am Thema interessierten Personen. Organisiert wird der EnergieTreff SG durch die Energieagentur St.Gallen im Auftrag des Kantons SG. Anlässlich des Green Day (www.energie2030.ch/green-day-2024) findet der Anlass am 2. Mai erstmals in Rapperswil-Jona statt.
In den Fokus rückt die Gebäude-Energieversorgung und die Möglichkeiten, diese vollständig auf erneuerbare Energien auszurichten. Gebäude beanspruchen rund 40% des Endenergiebedarfes der Schweiz und sind für rund einen Drittel des inländischen CO₂-Ausstosses verantwortlich. Massnahmen wie Gebäudehülleneffizienz, Diversifizierung der Energieversorgung und weitgehende Elektrifizierung sind in aller Munde. Eine universelle Lösung für alle Herausforderungen gibt es nicht – Muster, ortsspezifische Erfolgsfaktoren und Trends sind aber klar erkennbar.
Der Anlass findet in der Aula auf dem Campus der OST in Rapperswil-Jona sowie im Livestream statt. Mit drei Referaten zu zukunftsweisenden Lösungen wird der Bogen von der Theorie zur Praxis gespannt. Details zur Veranstaltung und die Anmeldung zur Teilnahme vor Ort oder im Livestream gibt’s unter www.energieagentur-sg.ch/energietreff.