Nach wie vor sind weltweit viele Menschen auf der Flucht. Sie nehmen grosse Risiken auf sich und versuchen, in einem anderen Teil der Welt neu anzufangen und ein friedliches und geordnetes Leben für sich und ihre Familien zu finden. Viele Flüchtlinge gelangen über die verschiedensten Wege in die Schweiz und beantragen Asyl.
Nach der Aufnahme und Überprüfung des Schutzstatus in einem Bundesasylzentrum werden diese Menschen auf die Kantone verteilt. Der Kanton St.Gallen weist alle Flüchtenden mit Bleiberecht an die Gemeinden weiter.
Trägerverein Integrationsprojekte St.Gallen – TISG
Der Trägerverein Integrationsprojekte St.Gallen (TISG) erfüllt im Auftrag aller 75 St.Galler Gemeinden Aufgaben in der Unterbringung, Betreuung sowie der sozialen und beruflichen Integration von Flüchtlingen. Rund 200 Mitarbeitende im ganzen Kanton engagieren sich für einen nachhaltigen Integrationsprozess.
Die Gemeinden des Kantons St.Gallen sind für die Unterstützung und Unterbringung ihrer zugewiesenen Flüchtlinge und vorläufig Aufgenommenen verantwortlich. Die Abteilung Flüchtlingskoordination verteilt diese Personen gemäss Asylverordnung gleichmässig und proportional zur Einwohnerzahl den Gemeinden.
Der Übertritt aus den Integrationszentren in die Gemeinden wird von einem durchgehenden Fallführungssystem begleitet. So können die in den Zentren begonnenen Integrationsbemühungen in den Bereichen Sprache, Soziales und Arbeit nahtlos weitergeführt werden.
Insbesondere übernimmt der Trägerverein für die Gemeinden die Unterbringung, Betreuung und Integration von Minderjährigen, welche unbegleitet in die Schweiz eingereist sind. Die Jugendlichen lernen Deutsch sowie Mathematik und werden mit den Lebensgewohnheiten in der Schweiz vertraut gemacht. Ziel ist es, dass die Jugendlichen eine Berufsausbildung abschliessen und erfolgreich in den Arbeitsmarkt integriert werden können.
Situation in Gommiswald
Zurzeit wohnen rund 42 Personen aus der Ukraine mit Schutzstatus S und 25 Menschen aus anderen Staaten in der Gemeinde Gommiswald. Davon sind insgesamt 24 Kinder, welche zum Teil die Schule in Gommiswald besuchen. Alle Flüchtlinge wohnen selbständig in einer Wohnung oder in Räumlichkeiten des Asylzentrums Haldrain, eines früheren Altersheims.
Die Betreuung wird durch das Sozialamt in Zusammenarbeit mit Walter Weber und Regula Tschopp koordiniert. Das Erlernen der deutschen Sprache ist ein zentrales Element, damit sich die Menschen integrieren, ihren Lebensunterhalt erwirtschaften und ein selbständiges Leben führen können.
Gemeinsames Neujahrsessen im Haldrain
Kurz nach dem Jahreswechsel organisierte das Betreuungsteam zusammen mit den BewohnerInnen des Asylzentrums Haldrain ein gemeinsames Neujahrsessen. Die Asylsuchenden bereiteten liebevoll eine Vielzahl köstlicher Gerichte aus ihrer Heimat zu und genossen das gemeinsame Nachtessen. Auch Gemeindepräsident Peter Hüppi war Gast und probierte die verschiedenen Speisen.
In einer entspannten Atmosphäre wurden angeregte Gespräche geführt, Geschichten ausgetauscht und herzhaft gelacht. Der Austausch untereinander ist ein wichtiger Schritt für die Integration. Es macht Freude zu sehen, wie sich die Verständigung auf Deutsch weiterentwickelt und festigt.