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Kanton
10.01.2024
10.01.2024 10:51 Uhr

LehrerInnenmangel «alarmierend»

Für St.Galler Volksschulträger ist es seit 2021 schwieriger geworden, Lehrerinnen zu rekrutieren. Öfter seien ausserordentliche Massnahmen nötig. (Themenbild)
Für St.Galler Volksschulträger ist es seit 2021 schwieriger geworden, Lehrerinnen zu rekrutieren. Öfter seien ausserordentliche Massnahmen nötig. (Themenbild) Bild: archiv
Laut dem Verband St.Galler Volksschulträger beurteilten 83 Prozent der Schulträger im Herbst 2023 den Lehrpersonenmangel als «angespannt bis alarmierend». Behelfe mehrten sich.

Der Lehrpersonenmangel stellt eine immer grössere, langfristige Herausforderung für die St.Galler Schulträger dar. Waren es bei der ersten Befragung im Herbst 2021 noch 43 %, welche den Mangel an Lehrpersonen als angespannt bis alarmierend bezeichneten, hat sich dieser Anteil bis heute fast verdoppelt. Und während vor zwei Jahren erst 16 % der Schulträger angaben, Stellen nicht zufriedenstellend besetzt zu haben, sind es heute 25%.

Um alle Stellen besetzen zu können, müssen die Schulträger immer öfter zu ausserordentlichen Massnahmen greifen. So geben sie an, pensionierte Lehrpersonen zurückzuholen und Studierende oder Personen ohne Lehrdiplom einzusetzen. Weiter werden auf der einen Seite Klassen zusammengelegt, auf der anderen Seite mit Lehrpersonen Zusatzpensen vereinbart. Zunehmend wurde auch mit Stellvertretungen ins Schuljahr gestartet, verbunden mit der Hoffnung, dass Fixlösungen später gefunden werden.

Winterliche Schwierigkeiten und beunruhigende PISA-Studie

Akut macht sich der Lehrpersonenmangel aber noch in einem ganz anderen Zusammenhang bemerkbar. In den Wintermonaten fallen, weit mehr als in der warmen Jahreszeit, Lehrpersonen kurzfristig krankheitshalber aus. Stellvertretungen sind aber kaum zu finden.

Und hellhörig machen auch die Ergebnisse der jüngsten PISA-Studie. Sie zeigen, dass Schüler/-innen aus Schulen mit kritischem Lehrpersonenmangel statistisch signifikant schlechter abschnitten als Schüler/-innen aus Schulen ohne Lehrpersonenmangel.

42 % der befragten Schulleitungen stellten fest, dass der Mangel an Lehrpersonen den Unterricht beeinträchtigt.

Sinkende Studierendenzahlen an PHSG

Der Schulträgerverband schenkt dem Thema aufgrund der aufgeführten Aspekte weiterhin grosse Aufmerksamkeit. Der Umstand, dass die Studierendenzahlen an der Pädagogischen Hochschule St.Gallen (PHSG) im letzten Sommer zurückgegangen sind, verstärkt dessen Bemühungen. In direktem Austausch mit der PHSG leistet er wichtige Beiträge, um die Studiengänge so auszurichten, dass möglichst viele Interessierte in die Ausbildung einsteigen, den Lehrer/-innenberuf ergreifen und darin verweilen. Dabei fordert er attraktive und praxistaugliche, berufsintegrierte oder berufsbegleitende, maximal flexible Studiengänge an der PHSG, einschliesslich der Möglichkeit zu Einzelfachabschlüssen, insbesondere auch für Quereinsteigende.

Ziel ist es, dass weiterhin gut qualifizierte Lehrpersonen in den Schulen arbeiten.

Verband St.Galler Volksschulträger (SGV) / Linth24