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29.08.2023

Echos zu Umfahrungen am Ricken

Im verkehrsgeplagten St.Gallenkappel spricht sich bei der Mitwirkung eine Mehrheit für eine Umfahrung aus. (Archivbild)
Im verkehrsgeplagten St.Gallenkappel spricht sich bei der Mitwirkung eine Mehrheit für eine Umfahrung aus. (Archivbild) Bild: Gemeinde Eschenbach
Rund 400 Personen nahmen am Mitwirkungsverfahren zur neuen Rickenstrasse teil. Eine Mehrheit in St.Gallenkappel wünscht eine Ortsumfahrung, in Ricken sind die Meinungen geteilt.

Das kantonale Tiefbauamt entwickelt für die Dörfer entlang der Rickenstrasse verschiedene Varianten zur Verbesserung der Verkehrsführung. Dazu gehören Umfahrungsvarianten und Massnahmen zur Optimierung der bestehenden Ortsdurchfahrten. Die Bevölkerung hat sich im Rahmen eines Mitwirkungsprozesses dazu geäussert. Über 400 Personen nahmen daran teil.

Die Rückmeldungen zeigen, dass der Planungsprozess und das Variantenspektrum für die Mehrheit der Mitwirkenden nachvollziehbar sind. Ob die Varianten in Bezug auf Kosten und Wirksamkeit tatsächlich zweckmässig sind, ist Bestandteil der noch laufenden Vertiefungsphase. Ebenso prüft das Tiefbauamt auf Basis der Rückmeldungen weitere Optimierungen der Linienführungen.

In St.Gallenkappel geniesst die «Umfahrung Nord lang» (orange) am meisten Sympathie unter den Mitwirkenden. Bild: Tiefbauamt Kanton St.Gallen

Unterschiedliche Reaktionen in den Dörfern

Im Dorf St.Gallenkappel geniesst die sogenannte «Umfahrung Nord lang» am meisten Sympathie. Diese Variante führt im Norden um das Siedlungsgebiet herum und umfährt auch den Weiler Betzikon. In der Mitwirkung wurde mehrfach eine Untertunnelung des Gerendinger Täli angeregt, was nun geprüft wird.

Im Weiler Gebertingen möchte das Tiefbauamt auf ein Umfahrungsprojekt verzichten. Die jetzige Ortsdurchfahrt ist bereits am Siedlungsrand, die hohen Kosten würde zudem in keinem Verhältnis zum geringen Nutzen stehen. Für die meisten Mitwirkenden ist dieses Vorgehen plausibel. Sie regen jedoch Massnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit an, insbesondere für den Langsamverkehr.

Bei der Mitwirkung lehnen in Ricken viele eine Ortsumfahrung (braun) ab. Bild: Tiefbauamt Kanton St.Gallen

Im Dorf Ricken sprechen sich zahlreiche Mitwirkende gegen eine Ortsumfahrung aus. Einige Bürgerinnen und Bürger setzen sich aber für Verbesserungen im bestehenden Strassenraum ein. Zuspruch erhält auch die ergänzende Spange im Gebiet Schwarzholz.

Diese würde die von Ricken ausgehenden Hauptverkehrsachsen Richtung Rapperswil und Richtung Uznach miteinander verbinden. Kritische Rückmeldungen stellen Themen wie Kulturlandverlust oder Beeinträchtigung des Landschaftsbilds in den Vordergrund.

Klare Meinungen zum Tunnel zwischen Wattwil und Neuhaus

Im Rahmen des Mitwirkungsverfahrens informierte das kantonale Tiefbauamt darüber, dass ein Tunnel zwischen Wattwil und Neuhaus nicht weiterverfolgt wird. Eine Verkehrserhebung zeigt, dass die Entlastung für die Dörfer Ricken und St.Gallenkappel deutlich kleiner wäre als bei den Kurzumfahrungen. Zudem wären die Kosten wesentlich höher. Für eine Mehrheit der Mitwirkenden ist dieses Ergebnis plausibel.

In einem nächsten Schritt führt das Tiefbauamt nun bis im Herbst 2023 eine detaillierte Bewertung mit Nutzwert-, Kosten-Wirksamkeits- und Kosten-Nutzen-Analysen der weiterzuverfolgenden Varianten durch. Voraussichtlich im vierten Quartal 2023 wird das Gesamtergebnis der Studie mit dem finalen Projektvorschlag im Rahmen einer weiteren Informationsveranstaltung präsentiert.

Auf der Mitwirkungsplattform des Tiefbauamtes ist der Mitwirkungsbericht zu finden.

Staatskanzlei Kanton St.Gallen / Linth24