Wenn ein Gemeindepräsident im eigenen Gemeindeblatt an prominenter Stelle gezielt eine Bevölkerungsgruppe anfeindet und sich mit medialer Beachtung brüstet, dann zeigt dies vieles, aber vor allem eines nicht: politisches Fingerspitzengefühl. Dies schreiben die Schmerkner Bäuerinnen und Bauern, der Bauernverein See-Gaster, der St. Galler Bauernverband, der Kantonale Bäuerinnenverband St. Gallen und die Genossenschaft Vereinigte Milchbauern Mitte-Ost in einer gemeinsamen Mitteilung.
«Öffentlichkeitswirksam auf Bauern eindreschen»
Gemeindepräsident Félix Brunschwiler scheint frustriert zu sein, dass das bereits seit langer Zeit diskutierte Projekt der Umfahrung Uznach-Schmerikon nicht nach seinen Vorstellungen vorwärtskommt. Notabene ein von verschiedenen Berufsgruppen, Interessenvertretern, Organisationen und Vereinen kontrovers diskutiertes Projekt.
Während sich der regionale Bauernverein See-Gaster, im Sinn einer konstruktiven Lösungsfindung, immer wieder zu Gesprächen bereit zeigt, nutzt der Gemeindepräsident seine Amtsstube und sein Gemeindeblatt, um öffentlichkeitswirksam auf die Schmerkner Bäuerinnen und Bauern einzudreschen. Muss ein Gemeindepräsident nicht vor allem dazu da sein, in seiner Gemeinde Lösungen zu erarbeiten? Den Dialog zu pflegen? Den Konsens zu suchen? Integrierend zu wirken?
Lösungsorientierter, sachlicher Dialog statt Bauern-Bashing
Mit seinem verzweifelten Versuch, Stimmung zu machen und der bäuerlichen Bevölkerung die Schuld für den zähen Projektverlauf in die Stiefel zu schieben, disqualifiziert sich Félix Brunschwiler selber. Sowohl der regionale Bauernverein See-Gaster als auch der St. Galler Bauernverband, der Kantonale Bäuerinnenverband und die Genossenschaft Vereinigte Milchbauern Mitte-Ost sind an einem lösungsorientierten, sachlichen Dialog auf Augenhöhe interessiert. Sie hoffen, dass sich die offiziellen Vertreter der Gemeinde Schmerikon in Zukunft ebenfalls an dieser Richtschnur orientieren.
Bauern-Bashing zu betreiben, mag sich vielleicht gut anfühlen für Félix Brunschwiler, hilft aber nicht, das Problem der regionalen Verbindungsstrasse zu lösen. Dass er gleichzeitig einen bunten Mix an Vorurteilen, Klischees, Halbwahrheiten und Unwahrheiten verwendet, zeugt von wenig Dossierkenntnis, wenn es um landwirtschaftliche Themen und Strukturen geht. Die unterzeichnenden Organisationen geben ihrer Hoffnung Ausdruck, dass der Schmerkner Gemeindepräsident in Zukunft lösungsorientierter spricht und handelt und nicht willkürlich auf diejenigen eindrischt, die ihm gerade nicht passen.