Die Jahresrechnung 2022 der politischen Gemeinde Amden schliesst deutlich besser ab als budgetiert. Anstelle des budgetierten Aufwandüberschusses von 188’000 Franken resultiert ein Ertragsüberschuss in der Höhe von 1.361 Mio. Franken. Das Budget 2023 sieht einen Aufwandüberschuss in der Höhe von rund 252’000 Franken und eine Senkung des Steuerfusses um drei Prozentpunkte (auf neu 112 %) vor.
Das wiederum sehr erfreuliche Rechnungsergebnis, welches insgesamt um ca. 1.549 Mio. Franken besser ausfällt als budgetiert, ist auf Mehrerträge von 1.165 Mio. Franken und Minderaufwendungen von rund 384'000 Franken zurückzuführen. Hauptverantwortlich für die Mehreinnahmen ist wiederum das positive Steuerergebnis. Der Steuerabschluss der politischen Gemeinde Amden für das Jahr 2022 fällt nämlich – über alle Steuerarten gesehen – rund 858’000 Franken besser aus als budgetiert. Die Mehreinnahmen an Steuern gegenüber dem Budget konnten in erster Linie bei den Einkommens- und Vermögenssteuern (+ 335‘000 Franken), den Grundstückgewinnsteuern (+ 397‘000 Franken) sowie den Gewinn- und Kapitalsteuern (+ 103‘000 Franken) erzielt werden.
Das Rechnungsergebnis positiv beeinflusst haben aber auch diverse Wertberichtigungen im Finanzvermögen. Da die im Rechnungsjahr 2022 resultierten Buchgewinne (ca. 257'000 Franken) aufgrund des bereits erreichten Maximalwerts nicht vollumfänglich der Reserve zugewiesen werden können, bleiben rund 132'000 Franken als «Buchgewinn» in der Rechnung 2022 stehen. Mehreinnahmen wurden im Weiteren bei der Parkplatzbewirtschaftung (+ 25'000 Franken) erzielt. Zudem konnten beim Strassenunterhalt (- 135'000 Franken) sowie bei den Aufwendungen für die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (- 60'000 Franken) – im Vergleich zum Budget – Minderaufwendungen verzeichnet werden. Im Weiteren schliessen die beiden Primarschulgemeinden und die Oberstufenschulgemeinde Weesen-Amden ihre Rechnungen mit (insgesamt 222’000 Franken) weniger Aufwand ab – deren Steuerbedarf wurde nicht voll beansprucht.
Gewinnverwendung
Der Gemeinderat beantragt der Bürgerschaft, den Rechnungsüberschuss in die Ausgleichsreserve (eine Form des Eigenkapitals) einzulegen. Diese beträgt nach der erfolgten Einlage neu 2.883 Mio. Franken. Die Ausgleichsreserve dient dem kurz- bis mittelfristigen Ausgleich der Erfolgsrechnung. Sie kann zur Reduktion von Aufwand- und Ertragsüberschüssen im Gesamtergebnis verwendet werden. Die Entnahme kann flexibel gehandhabt werden und unterliegt keinem Automatismus wie z. B. die zusätzlichen Abschreibungen und die Vorfinanzierungen. Die Auflösung kann somit zum «finanzpolitisch sinnvollsten Zeitpunkt» vorgenommen werden. Das Eigenkapital, welches aktuell 3.041 Mio. Franken beträgt, würde bei einem künftigen Aufwandüberschuss, welcher über die Ausgleichsreserve ausgeglichen wird, nicht tangiert.
Steuerfusssenkung beantragt
Das Budget der Erfolgsrechnung 2023 sieht – bei einem prognostizierten Aufwand von rund 13.820 Mio. Franken und einem Ertrag von 13.568 Mio. Franken – einen Aufwandüberschuss in der Höhe von 252’000 Franken vor. Aufgrund der finanziellen Reserven von insgesamt rund 5.9 Mio. Franken sowie unter Berücksichtigung der Finanz- und Investitionsplanung über die nächsten fünf Jahre, hat der Gemeinderat beschlossen, der Bürgerschaft eine Steuerfusssenkung von 3 % (auf neu 112 %) zu beantragen. Mit diesem Steuerfuss sind – gemäss aktueller Finanzplanung – in den nächsten fünf Jahren Aufwandüberschüsse zwischen 252'000 und ca. 585'000 Franken zu erwarten. Der Gemeinderat ist überzeugt, dass der Gemeindehaushalt in den nächsten Jahren mit einem Steuerfuss von 112 Prozent finanziert werden kann. Mit diesem Steuerfuss liegt die Gemeinde Amden sowohl im Linthgebiet als auch im Kanton St. Gallen im vorderen Mittelfeld.
Die detaillierte Jahresrechnung kann ab dem 9. März 2023 unter www.gemeinde-amden.ch eingesehen werden. Die Bürgerversammlung, an welcher über die Jahresrechnung 2022 (inkl. Gewinnverwendung), das Budget 2023 und den Steuerfuss abgestimmt wird, findet am Montag, 3. April 2023, abends, im Gemeindesaal statt.