Nach ihrer Flucht 1994 kehrt die in Jona wohnhafte Josephine Niyikiza zum ersten Mal nach 28 Jahren in ihr ursprüngliches Heimatland Rwanda zurück. Auf Linth24 erzählt sie von ihren Erfahrungen. Nach vier Teilen (Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4) folgt nun der fünfte und gleichzeitig letzte Teil.
- Reisebericht aus Rwanda von Josephine
«Immer wieder sagen mir die Leute in Rwanda, dass ich so schnell und effizient sei. Beim Gehen, beim Einpacken, beim Einkaufen, beim Kochen und auch beim Metzger. Wir hatten in unserer Wohnung Besucher, waren mit dem Kochen spät dran, denn coronabedingt müssen ja alle um 22 Uhr zuhause sein… Beim Metzger wollte ich demzufolge das Fleisch kleingeschnitten. Da er nicht verstand, fragte ich ihn, ob ich es ihm zeigen darf. Und so landete ich hinter der Theke und wir schnitten das Fleisch gemeinsam. Erstaunt hat er mich gefragt: «Warum bist du schneller als ich? Ist das dein Beruf?» Allgemein ist mir aufgefallen, dass in Rwanda die Leute meist Hand in Hand arbeiten, aber alles viel ruhiger und langsamer abläuft.