Nach ihrer Flucht 1994 kehrt die in Jona wohnhafte Josephine Niyikiza zum ersten Mal nach 28 Jahren in ihr ursprüngliches Heimatland Rwanda zurück. Auf Linth24 erzählt sie von ihren Erfahrungen. Nach Teil 1 folgt heute der zweite Teil.
- Reisebericht aus Rwanda von Josephine
«Am Montag besuchten wir meine Schwester im Spital, wo sie als Ernährungsberaterin arbeitet und für das gesamte Spital verantwortlich ist. Neben dem Verschreiben von Produkten gehört auch die Beratung der Eltern und die enge Zusammenarbeit mit Ärzten und weiteren Fachkräften des Spitals zu ihrem Aufgabengebiet. Am Schluss hat sie uns das Zimmer gezeigt, in welchem die hospitalisierten Kinder mit Unter- und Mangelernährung behandelt werden. Das ging mehr unter die Haut und hätte sicher jeden sehr bewegt, nicht nur mich.
Kindheitserinnerungen kommen hoch
Anschliessend besuchten wir die «Umusambi Village», ein Landschaftsschutzgebiet in der Umgebung von Kigali – «Umusambi» heisst Kranich. Als ich die Kraniche sah, kamen schöne Kindheitserinnerungen hoch, denn von diesen gab es viele in meinem Dorf. Ich war erstaunt zu hören, dass es gar nicht mehr so viele gibt und sie heute schutzbedürftig sind. Die Landschaft, das Vogelgezwitscher und die Ruhe war eine gute Erholung. Jetzt war ich fit genug für den Coiffeur und habe nun eine praktische Kurzhaarfrisur – für 7 Franken!