1935 – eine arme, junge Frau aus einem Schweizer Bergdorf emigriert nach Buenos Aires, überlebt knapp das höllische System der Zwangs-Prostitution, steigt zum Tango-Star auf und kehrt schlussendlich ins kriegsgeplagte Europa zurück.
Diese authentische Geschichte wird von der «Tango-Pionierin» Alexandra Prusa in drei Akten packend erzählt.
Junge Bündnerin wird zu Melenita de Oro
Die Schweizer Schauspielerin, Sängerin und Medien-Künstlerin Alexandra Prusa fand in Bündnerischen Archiven Tagebuchaufzeichnungen einer jungen Frau aus Rueras bei Sedrun, die 1935 nach Argentinien emigrierte.
Daraus schuf sie einen Bühnentext, dessen harten Schilderungen eines nordeuropäischen Emigrantinnen-Schicksals unsere aktuelle Migrations-Diskussion auf den Kopf stellt, denn die so schockierenden wie erstaunlichen Erlebnisse der Melenita de Oro, zu welcher die junge Frau aus der Schweiz in der Fremde wird, führen klar und drastisch vor, dass das, was heute Migrantinnen bei uns widerfahren kann, nicht einmal vor 100 Jahren einer Schweizerin am anderen Ende der Welt passierte.
Argentinischer Tango als Fusionsprodukt der Migration
Musik spielt nebst dem Tagebuch der Melenita die wichtigste Rolle bei Abrazo: der Argentinische Tango, entstanden zu Anfang des 20. Jahrhunderts in den Hafenquartieren von Buenos Aires als Fusions-Produkt der Migration.
Die Quellen des Tangos, dieser grossartigen Musik der Heimatlosen, reichen von Polnisch-Galizien, über die alpenländische Volksmusik, Spanien und Süditalien bis hin zum Kongo. Im Delta des Río de la Plata angekommen, vermischten sich diese Einflüsse zudem mit der Musiktraditionen der indigenen Bevölkerung.
Wenn Alexandra Prusa dieses musikalische Klein-Epos auf der Bühne präsentiert, endet die aufwühlende Reise mit ihrer rätoromanischen Version des grossen Tango-Klassikers «Naranjo en flor», dessen berühmteste Zeilen die Geschichte aufs Beste zusammenfassen: «Primero hay que saber sufrir, después amar, después partir y al fin andar sin pensamientos…»: «Zuerst muss man leiden lernen, dann lieben, dann gehen –am Ende gehen ohne nachzudenken.»
Tickets können online unter www.gruenfels.ch oder telefonisch (0900 320 320 CHF 1.- / min.) bestellt werden.
Hinweis zum Schutzkonzept: Die Kellerbühne Grünfels kann ab dem 13. September 2021 nur noch mit einem gültigen Covid-Zertifikat besucht werden, davon ausgenommen sind Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre.
Details zu unserem aktuellen Schutzkonzept finden Sie auf unserer Website www.gruenfels.ch.