Der Comparis-Krankenkassenexperte Felix Schneuwly rechnet für 2025 mit einem durchschnittlichen Grundversicherungs-Prämienanstieg von 6 Prozent. Doch weil viele Krankenversicherer trotz des durchschnittlichen Prämienanstiegs für 2024 von 8,7 Prozent per Ende Jahr immer noch ein dünnes Reservepolster haben werden, könnten gemäss Schneuwly einige Kassen gezwungen sein, ihre Prämien in einigen Kantonen und Prämienregionen sogar um über 10 Prozent zu erhöhen.
Stärkerer Kostenanstieg wegen Leistungskatalog-Ausbau
Die Prognose basiert auf folgenden Daten: Das Wachstum der gesamten Gesundheitskosten in der Schweiz beträgt laut der jüngsten *Prognose von Comparis und der ETH-Konjunkturforschungsstelle (KOF) 4,1 Prozent für das Jahr 2023. Im laufenden Jahr 2024 steigen sie um 3,6 Prozent und im nächsten Jahr 3,2 Prozent. «Das Wachstum des für die Krankenkassenprämien relevanten Kostenanteils ist jeweils etwas höher, weil der Leistungskatalog der Grundversicherung stetig ausgebaut wird», so der Comparis-Experte.
Konkret: «Die Spitäler verlangen höhere Tarife für ihre ambulanten und stationären Leistungen, weil immer mehr von ihnen nicht mehr kostendeckend wirtschaften. Auch die Umsetzung der Pflegeinitiative wird kosten», sagt Schneuwly. Erst der Fachkräftemangel werde im Spitalsektor zur längst fälligen Strukturbereinigung führen, welche die Mehrheit der Kantone durch Defizitdeckungen bisher verhindert habe.