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Kanton
01.05.2024
30.04.2024 19:44 Uhr

«Wolfs-Reisli» näher zu erläutern

Ein Jagdausflug in das Kriegsland Russland gibt im St.Galler Kantonsrat zu reden. (Archivbild)
Ein Jagdausflug in das Kriegsland Russland gibt im St.Galler Kantonsrat zu reden. (Archivbild) Bild: KEYSTONE/MICHAEL BUHOLZER
Der St.Galler Kantonsrat erklärte am Dienstag einen Vorstoss zur umstrittenen Studienreise eines Amtsleiters zur Wolfsjagd in Russland für dringlich. Die Regierung muss antworten.

«Darf von St.Galler Amtsleitenden ein Mindestmass an politischer Sensibilität erwartet werden», heisst es im Vorstoss der beiden Kantonsräte der Grünen Thomas Schwager und Meinrad Geschwend, den sie in der laufenden Aprilsession einreichten.

Der Leiter des Amtes für Natur, Jagd und Fischerei des Kantons St.Gallen hatte im Februar 2024 zusammen mit einem Wildhüter während der Arbeitszeit in Russland an einer mehrtägigen Wolfsjagd teilgenommen. Dort habe er die Lappjagd, eine Art Treibjagd, studieren wollen, hiess es als Begründung

Die Reise löste unter anderem Proteste von Naturschutzverbänden aus. Es habe sich um eine Erlebnisreise ohne tatsächlichen Erkenntnisgewinn gehandelt, stellten sie fest.

1'100 Euro für einen geschossenen Wolf

Kritikpunkt der Grünen ist nun aber vor allem das Ziel der Reise. Während seit über zwei Jahren die ukrainische Bevölkerung «reguliert» werde, studierten zwei Mitarbeitende des Kantons während einer Woche auf Arbeitszeit «das russische Wolfsmanagement», heisst es im Vorstoss,

Die Regierung muss nun bis zum Ende der Session erklären, welche Instanz innerhalb des Departements die Kriterien für solche Studienreisen festlege und in welcher Form der zuständige Chef des Departements davon in Kenntnis gesetzt werde.

Weiter wird Auskunft verlangt, ob der Amtsleiter und der Wildhüter die Kosten der Reise tatsächlich selber getragen hätten. Der Veranstalter verrechne pro geschossenem Wolf 1'100 Euro.

Keystone-SDA / Linth24