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Kultur
21.11.2023

Doppelte Konzertfreude

Der kath. Kirchenchor St.Sebastian Schänis und der ref. Kirchenchor der March konzertierten gemeinsam in der Pfarrkirche Maseltrangen.
Der kath. Kirchenchor St.Sebastian Schänis und der ref. Kirchenchor der March konzertierten gemeinsam in der Pfarrkirche Maseltrangen. Bild: zVg
Die ökumenische-musikalische Kooperation vom katholischen Kirchenchor St. Sebastian Schänis und vom reformierten Kirchenchor der March bot ergreifende Klangmomente in Maseltrangen.

Der kath. Kirchenchor St. Sebastian Schänis und der ref. Kirchenchor der March gestalteten unter der Leitung von Andrea Stahlberger am vergangenen Samstag ein anspruchsvolles Konzertprogramm in der Pfarrkirche Maseltrangen. Herausragende geistliche Werke von Vivaldi, Rheinberger und Spohr bekamen durch den bewegenden Klang der beiden Chöre, der Solisten und des Orchesters eine grossartige Bühne.

Reise durch die Musikepochen

Das Konzert eröffnete mit Antonio Vivaldis «Gloria in D RV 589». Die zum Konzert vereinten Laienchöre zeigten ihre beeindruckende musikalische Bandbreite und interpretierten Vivaldis Glanzstück der Barockmusik mit Präzision, Dynamik und Lebendigkeit. Der zweite Teil des Programms präsentierte Josef Gabriel Rheinbergers «Hymne», die Mitte der im op 69 komponierten «drei geistlichen Gesänge», eine klangvolle und feierliche Komposition der Romantik. Die Sängerinnen und Sänger drückten im «Dein sind die Himmel, und Dein ist die Erde» mit bemerkenswerter Sensibilität und anschwellender Intensität Lob und Hoffnung aus. Die positive-einnehmende Leitung von Andrea Stahlberger ermöglichte es den Chören, die Nuancen dieser anspruchsvollen Hymne gelungen herauszukristallisieren. Wunderbare Akzente setzen in den Werken auch die Solisten Sarah Maeder (Sopran), Judith Raeber (Alt), Renato Schäppi (Tenor) und Pascal Ganz (Bass); ebenso das virtuose Orchester mit Trompete, Oboe, Violinen, Viola, Violoncello, Kontrabass und Cembalo.

Dirigentin Andrea Stahlberger (l.) liess ihre Mann- und Frauschaft zu gesanglichen Höchstleistungen auflaufen. Die Sängerinnen und Sänger meisterten das anspruchsvolle Konzertprogramm mit Bravour. Bild: zVg

Gemeinsames Singen bereichert – innen wie aussen

Den Abschluss des Abends bildete Louis Spohrs Schlusschor aus seinem Oratorium «Die letzten Dinge». Dieses epische Werk, das die Apokalypse thematisiert und der Spätromantik zugeordnet wird, zeigte eine Vielfalt an Emotionen. Die Stimmen verschmolzen mit der Musik zu einem eindrucksvollen Gesamtklang, der das Publikum – gerade auch mit den Themen Wandel, Erneuerung und Aufbruch – zum bevorstehenden Jahresende berührte. Nach dem Schlussapplaus mit standing ovations durfte als Zugabe nochmals das «et in terra pax» als Friedensbitte in der schönen Akustik der St.Nepomuk-Kirche erklingen.

Das Konzert war nicht nur ein musikalisches Erlebnis, sondern auch ein Zeugnis für eine Regionen übergreifende ökumenische Zusammenarbeit und bereichernde musikalische Kooperation, die dank Dirigentin Andrea Stahlberger zustande kam. So gipfelte die intensive Probenarbeit denn auch in der gelungenen Aufführung in der katholischen Kirche Maseltrangen und in der reformierten Kirche Siebnen. Und es bleibt zu hoffen, dass das talentierte Miteinander auch in Zukunft im einen oder anderen Chorprojekt wieder zum Tragen kommen und den Akteurinnen und Akteuren sowie dem Publikum Freude bescheren wird.

Gabi Corvi