50 Mitglieder des Bauernvereins See-Gaster konnte Präsident Markus Bisig aus Wagen beim Herbstanlass begrüssen. Ruedi Suter, Experte für landwirtschaftliche Betriebsberatung referierte in der Wirtschaft zum Hof Bollingen über «Freude am Beruf erhalten – trotz hoher Arbeitsbelastung, finanzieller Sorgen und Familienkonflikten.» Besonders letztere sind laut Ruedi Suter am Zunehmen. Auf einfühlsame und gleichzeitig sachlich nüchterne Art führte er die Anwesenden durch das Minenfeld abwechselnder Freuden und Risiken des Bauernberufs.
Zu viele Vorschriften sind des Bauern Untergang
Weitermachen oder hinschmeissen? Wohl kaum ein anderer Berufszweig in der Schweiz muss sich mit so viel Regeln, Vorschriften und administrativem Krimskrams auseinandersetzen, wie der Bauernstand. Die Akademisierung der Arbeitswelt, ein stetig wachsender Staatsapparat der allen möglichen politischen, ökologischen und ökonomischen Forderungen und Ideologien gerecht werden soll und der zunehmende Verlust des Bewusstseins in der Bevölkerung über die Herkunft unserer Nahrung baut Hürden auf, welche Bäuerinnen und Bauern zunehmend von dem abhält, was dem eigentlichen Zweck ihres Schaffens dient: der Produktion des Essens, das täglich auf unserem Teller landet. Und welches wir einfach als Selbstverständlichkeit hinnehmen.
Nach innen statt nach aussen leben.
Die Essenz von Ruedi Suter's Referat ist so simpel wie anspruchsvoll. Stressabbau und Veränderungen sind ein Erkenntnisprozess und müssen aus dem eigenen Innern geschehen. Zeit ist ein wichtiger Faktor. Lieber mit vielen kleinen Schritten erfolgreich als mit zu grossen scheitern. Nichts auf «morgen» verschieben. Ab und zu innehalten. Die Natur macht es vor.