Täglich verbrauchen wir Wasser – und produzieren dabei automatisch Abwasser. Doch was passiert mit dem Wasser, das wir etwa beim Duschen, Waschen, für die WC-Spülung oder bei der Autowäsche verbrauchen?
Abwasser, das in Privathaushalten und beim Gewerbe anfällt, fliesst über die verschiedenen Abflüsse in das liegenschaftsinterne Leitungsnetz und dann über den Hausanschluss in das Kanalnetz der Gemeinde. Von dort geht der Weg weiter in Richtung ARA. Um Höhenunterschiede zu überbrücken, fliesst das Abwasser dabei zum Teil durch Pumpstationen und wird dort angehoben.
Weitläufiges Einzugsgebiet bis nach Gebertingen
So landet Abwasser aus allen Gemeindeteilen letztendlich in der ARA Eschenbach. Ebenfalls wird das Abwasser von Gebertingen in der Anlage auf dem Areal Gublen gereinigt, sodass die Gemeinde Gommiswald anteilmässig am Abwasserverband beteiligt ist.
Zugleich sind einige Aussenwachten der Gemeinde Eschenbach an die ARA Wald resp. Rapperswil angeschlossen.
Mehrstufiges Reinigungsverfahren
Ist das Abwasser nun im Einlaufhebewerk der ARA angekommen, wird es über zwei Schneckenpumpen angehoben, um anschliessend im hydraulischen Gefälle die verschiedenen Reinigungsstufen zu durchlaufen.
Mechanische Reinigung
Der Prozess beginnt mit der mechanischen Reinigung. Hier werden Feststoffe wie WC-Papier, Zellulose und alles, was sonst noch angeschwemmt wird, mit einem Grobrechen ausgetragen. Das Abwasser fliesst dann weiter über das Sand- und Fettfangbecken, wo grober Sand und Kies auf den Beckengrund fallen und das Fett an der Wasseroberfläche abgezogen werden kann. Anschliessend werden mit dem Feinrechen nochmals feinere Feststoffe ausgetragen.
Die dabei gesammelten Feststoffe werden in den Waschpressen gereinigt und zusammengepresst. Anschliessend werden sie in Containern der Verbrennung zugeführt.
Vorklärung und biologische Reinigung
Ist das Abwasser in dem Vorklärbecken angekommen, verlangsamt sich der hydraulische Wasserfluss und das Abwasser hat im Becken Zeit, um weitere Feststoffpartikel und den Schlamm abzusetzen. Dieser wird später im Faulturm verdickt, wobei wertvolles Biogas gewonnen werden kann, das über ein Blockheizkraftwerk verbrannt wird, um Wärme und Strom zu produzieren. Der ausgefaulte Schlamm wird ebenfalls abtransportiert und entsorgt.
Danach fliesst das Abwasser weiter in die Biologie-Becken. Dort werden feste und gelöste organische Schmutzstoffe in belüfteten Becken durch Bakterien und Mikroorganismen zu anorganischen Substanzen abgebaut, welche dann als Überschussschlamm abgeführt oder in Form von harmlosen Gasen in die Atmosphäre entlassen werden können.
In der abschliessenden chemischen Reinigung wird das Algen fördernde Phosphat durch Zudosieren von gelösten Eisensalzen aus dem Abwasser ausgefällt.
Nachklärung und Entlassung
Als letzter Schritt verweilt das Abwasser noch eine Weile im Nachklärbecken. Hier können sich nochmals gelöste Stoffe absetzen, bevor das vollständig gereinigte Wasser über einen langen Stollen in den Obersee fliesst.