Mit zwölf Gefährten – darunter Gallus – war der irische Mönch Kolumban am Ende des 6. Jahrhunderts von Bangor in Nordirland nach Bobbio in Norditalien unterwegs. Ein Teil des Weges führte durch die Schweiz. Am Ufer des Bodensees trennte sich Gallus körperlich geschwächt von seinem Meister Kolumban. Während Gallus ins Gebiet des heutigen St.Gallen zog und dort 612 den Grundstein für das spätere Kloster legte, führte der Weg von Kolumban weiter nach Norditalien.
«Mit dem Columban's Day soll die Verbindung dieser beiden Heiligen neu hervorgehoben werden», halten der St.Galler Bischof Markus Büchel und Dompfarrer Beat Grögli in einem gemeinsamen Schreiben fest. Ein «Gebet für Europa» und ein festlicher Gottesdienst am Sonntag in der Kathedrale mit dem St.Galler Bischof und weiteren Bischöfen aus Europa gehören dazu. Die Stiftsbibliothek, die im Besitz bedeutender Kolumbans-Handschriften ist, öffnet ihre Türen für die Gäste. Zudem wird eine Kolumbans-Charta unterzeichnet.
Erinnerungen lebendig halten
In der Kolumbans-Charta erklären sich die Unterzeichnenden bereit, das Gedenken an den Pilgerweg des Heiligen Kolumban und seiner Gefährten durch alle Regionen und Länder, in denen ihr Andenken lebendig ist, zu unterstützen und zu fördern. Der Kolumbansweg durch die Schweiz ist Teil des europäischen Kulturwegs «Via Columbani», der seit 2014 von Nordirland bis Norditalien entwickelt wird.
Die Charta verpflichtet überdies zur Förderung von kulturellen Aktivitäten betreffend diese Themen auf überregionaler und internationaler Ebene. Und man will zur Zusammenarbeit von Wissenschaftlern, Gelehrten und Lehrpersonen beitragen, damit man das Leben, die historischen Zusammenhänge, die Arbeit und die Spiritualität von Kolumban, Gallus und ihren Gefährten noch besser verstehen kann.