Tagesordnung, Einladung und Beratungsunterlagen werden dem Kollegium des Katholischen Konfessionsteils St.Gallen bereits ab der nächsten Session im November – der ersten in der neuen Legislaturperiode – nur noch elektronisch zugestellt. Ein entsprechender Nachtrag der Geschäftsordnung wurde mit 131 Ja, 21 Nein und 18 Enthaltungen angenommen.
Vorausgegangen ist der Schlussabstimmung ein Hin und Her zwischen den beiden Kollegiumsmitgliedern Damian Kalbermatter (Kirchberg-Gähwil) und Stefan Meier (Rorschach). Kalbermatter stellte den Antrag auf Nicht-Eintreten. Papierloses Arbeiten sei bereits heute problemlos möglich, sagte er. Und er unterstrich, dass es insbesondere bei einem Budget und einer Rechnung hilfreich sei, die Dokumente physisch vorliegen zu haben. Überdies sei Papier ein nachhaltiger Rohstoff. Meier hielt dagegen. Man dürfe nicht nur ökologisch reden, sondern müsse auch so handeln und mit gutem Beispiel vorangehen. Nicht-Eintreten würde letztlich bedeuten, dass das Kollegium überhaupt nicht diskutieren wolle. Deutlich wurde der Antrag auf Nicht-Eintreten sodann abgelehnt.
In der Detaildiskussion setzte sich Damian Kalbermatter mittels eines Antrags dafür ein, dass wenigstens eine hybride Lösung angestrebt wird und Kollegiumsmitglieder zu Beginn einer Amtsdauer der Verwaltung mitteilen könnten, wenn sie die Unterlagen auf Papier wollten. Erneut bezog Stefan Meier Gegenposition. Eine hybride Lösung würde der Verwaltung Mehrarbeit bescheren. Schliesslich blieb bei einem Stimmenverhältnis von 111 Nein, 50 Ja und 10 Enthaltungen auch der Antrag auf eine hybride Lösung chancenlos.
Zertifikat «Grüner Güggel» prüfen
Die Ökologie stand kurz darauf ein zweites Mal im Fokus, als das Katholische Kollegium Kenntnis zu nehmen hatte vom Bericht des Administrationsrats (Exekutive) zum Postulat «Ökologisch und ethisch vertretbare Ausrichtung des Katholischen Konfessionsteils». Kollegienrätin Pia Eisenring (Jona) würdigte als Präsidentin der vorberatenden Kommission die Arbeit. Zum Inhalt hielt sie fest, dass es die Mitglieder der Kommission sehr freue, wie breit verankert das ökologische Bewusstsein und das korrekte Verhalten heute schon seien. «Es ist ein guter Anfang», so Eisenring. Um am Thema dranzubleiben, adressierte sie an den Administrationsrat verschiedene Wünsche. So soll dieser beispielsweise für den Konfessionsteil die Zertifizierung mit dem Umweltmanagementsystem «Grüner Güggel» des Vereins «oeku Kirche und Umwelt» prüfen und aufzeigen, was das Vorgehen und die Kosten zur Erlangung des Zertifikates sind.