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Leserbrief
Uznach
02.05.2023

«Ehrliche Verkehrslösung» gefordert

Bild: www.a15-gaster.ch
Der Diplom-Ingenieur Raimond Gatter aus Uznach möchte eine «ehrliche Verkehrslösung statt Manipulation». Er spricht die Varianten und das Vorgehen bei der A15 an.

Wann kommt endlich eine ehrliche Auslegeordnung aller Lösungen zur Verkehrssituation in Uznach? Das undemokratische Gebaren von Kanton und Gemeinde muss aufhören.

Internationale Studien belegen eindeutig: Der Bau von zusätzlichen Strassen löst keine Verkehrsprobleme. Das Gegenteil ist der Fall. Bereits nach kurzer Zeit wird der vermeintliche Nutzen durch zusätzlichen Autoverkehr aufgefressen. Es entstehen sogar zusätzliche Staus an den Knotenpunkten und der öffentliche Nahverkehr wird nachhaltig geschädigt. Dazu wird die Wohn- und Lebensqualität in Uznach durch eine Umfahrung deutlich beeinträchtigt und unnötig wertvolles Kulturland zubetoniert. Das sind die Fakten.

Eine Umfahrung ist keine sinnvolle Lösung für Uznach

Zum gleichen Ergebnis kamen Planer und die kantonalen Fachstellen bereits 2008, 2011 und 2021. Die Verkehrsplanungsgruppe unter Christoph Meier kam zum gleichen Resultat: Eine Umfahrung sei nicht sinnvoll. Uznach solle den Verkehr auf dem bestehenden Strassennetz optimieren.

Das gefiel wohl unserem damaligen Gemeindepräsidenten und unserem Gemeinderat nicht. Sie beauftragten daher Herrn Felix Schnyder, Verwaltungsratsmitglied eines Unternehmens, das vom Bau einer Umfahrungsstrasse profitieren dürfte. Und – welch Wunder!-  ab diesem Zeitpunkt wurde uns nur noch die völlig überteuerte Variante einer Umfahrungsstrasse als einzig mögliche Lösung verkauft. Alle anderen Vorschläge werden von den Verantwortlichen pauschal vom Tisch gewischt. Auch die Behauptung eine Unterführung der Barriere sei gemäss eines hydraulischen Gutachtens nicht möglich, erwies sich als falsch. Fehlender Sachverstand oder bewusste Lüge? Es fällt mir schwer, an ersteres zu glauben.

Manipulationsversuche und  Verschwendung unserer Steuergelder

Gemäss Herrn Forrer gab Uznach bereits 4 Millionen unserer Steuergelder für Propagandamassnahmen zugunsten der Umfahrung aus. So z.B. für die sogenannten «Flankierenden Massnahmen». Dies, obwohl eine Umfahrungsstrasse noch völlig in den Sternen steht. So wird vom eigentlichen Thema abgelenkt. Ich halte das für eine missbräuchliche Verwendung unserer Steuergelder.

Mit Salamitaktik versuchen die Verantwortlichen die öffentliche Diskussion lediglich auf einzelne Streckenabschnitte und zwischen Variante A, B oder C oder auf Nebensächlichkeiten zu beschränken. Sehr negativ fiel damit Herrn Brunschwiler beim Informationsanlass Ende März auf. Diese undemokratischen  Manipulationsversuche sollen wohl die Diskussion über die gesamte unsinnige, überteuerte und für Uznach schädliche Umfahrung verhindern.

Inzwischen wurde das Schubiger-Areal an den Kanton verkauft. Ein Filetstück mitten in Uznach, das sich für eine Unter- oder Überführung der Barriere angeboten hätte. Wurde dies wieder einmal verschlafen oder versucht man auf diesem Weg Fakten zu schaffen, um eine vernünftige Lösung an der Grünaustrasse zu verhindern? Gleichzeitig wird die Verschiebung des Busbahnhofs nach Osten und die Neugestaltung des Bahnhofvorplatzes geplant …

Wir Bürgerinnen und Bürger sind erneut zur Mitwirkung eingeladen. Grundsätzlich eine gute Sache. Nicht jedoch, wenn es so läuft, wie den FlaMa. Damals veröffentlichte die Gemeinde hinterher lediglich die ihr genehmen Vorschläge. Auf die kritischen und unbequemen Beiträge wurde nicht im Detail eingegangen, sondern sie wurden pauschal als «nicht realisierbare Alternativen» verunglimpft. Hingegen gab man dem Pissoir im Rathaus Raum im veröffentlichten Bericht. Wird dieses Mal wieder die Mitwirkung als pseudo-demokratische Farce missbraucht? Wir werden sehen.

Ehrliche Auslegeordnung gefordert

Ich fordere die Verantwortlichen von Kanton, Region und Gemeinde Uznach zu einer ehrlichen, öffentlichen Auslegeordnung auf. Mit allen Fakten und Alternativen. Bei der fair, gemeinsam und demokratisch die besten Lösungen für Uznach und die Region diskutiert werden. Schliesslich sollten in einer Demokratie doch die Bürgerinnen und Bürger bestimmen und nicht die Gemeindepräsidenten, oder?

Raimond Gatter, Uznach