Esther Friedli, die SVP-Kandidatin für den St.Galler Ständerat, erhielt am 12. März 42,4% der Stimmen im ersten Wahlgang. Ihre drei Mitkonkurrentinnen blieben weit abgeschlagen.
Von diesen drei Konkurrentinnen ist noch Barbara Gysi übriggeblieben. Die SP-Nationalrätin erzielte im ersten Wahlgang 22'167 Stimmen, bedeutend weniger als die 55'660 Stimmen, die Esther Friedli einsammelte.
Schwache Basis für Gysi
Barbara Gysi hat ihre Wählerbasis in Phase 2 des Wahlkampfs kaum verbreitet. Ausser den Grünen, den Jungsozialisten und den Umweltverbänden machte sich kaum jemand für die Wiler Genossin stark. Dass die streitbare Linke einen provokativen Song gegen ihre Konkurrentin mit Likes versah und in den sozialen Netzwerken teilte, trug auch nicht zum staats-fraulichen Image bei.
Breitere Basis für Friedli
Demgegenüber konnte Esther Friedli ihre Position stärken. Ihre mit 26'938 Stimmen relativ erfolgreichste Mitbewerberin - Vincenz-Stauffacher Susanne von der FDP - zog sich zurück und ihre Partei sprach sich für die Unterstützung der SVP-Kandidatin aus. Sogar die Jungfreisinnigen sprachen sich für die noch rechtere Kandidatin aus, auch wenn sie inhaltlich nicht mit allem einverstanden seien.
Doppelt historische Wahl
Wenn nach Mittag die Wahlresultate bekannt werden, dann darf festgestellt werden: Es ist eine im doppelten Sinn historische Wahl.
Zum ersten Mal schafft es die SVP im Kanton St.Gallen in den Ständerat. Bisher waren ausschliesslich FDP-Männer und Frauen, Sozialdemokraten, CVP und Katholisch-Konservative Männer für den Kanton im «Stöckli».
Und zum ersten Mal schafft es in der Schweiz eine SVP-Frau in den Ständerat. Keine Selbstverständlichkeit in der von Männern dominierten Volkspartei.
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