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Rapperswil-Jona
23.12.2025
23.12.2025 12:40 Uhr

Manolo sagt Danke und Adiós

Manolo Navarro sorgte mit Herz und Seele dafür, dass man sich in seinen Restaurants immer wie zu Hause fühlte.
Manolo Navarro sorgte mit Herz und Seele dafür, dass man sich in seinen Restaurants immer wie zu Hause fühlte. Bild: Linth24
33 Jahre hinter dem Tresen, unzählige Geschichten im Glas: Wirt Manolo Navarro verabschiedet sich an Weihnachten mit einem Fest, bei dem alles gratis ist.

Es gibt Wirte – und es gibt Manolo. Wer in Rapperswil-Jona je ein Bier, Fleisch vom heissen Stein, Pizza oder seine legendäre Pasta mit Tomaten-Rahmsauce bestellt hat, kennt ihn. Am Weihnachtstag, von 11 bis 15 Uhr, lädt der stadtbekannte Gastronom zum grossen «Austrinketä» in den Zeughausgrill. Motto: Alles ist gratis. Kein Scherz, sondern ein herzliches Dankeschön. Danach ist Schluss. Manolo geht in Pension.

Eine Karriere mit Stationen

33 Jahre lang prägte Manolo Navarro die lokale Beizenkultur. Begonnen hat alles im Rössli am Hauptplatz, weiter ging’s im El Candil in der Alten Fabrik, später im Manolo’s an der Rathausstrasse. Seit 2012 war der Zeughausgrill sein Zuhause – und das Wohnzimmer vieler Stammgäste. Nun schliesst sich der Kreis.

Ein Ständchen für den Wirt

Schon Anfang Dezember wurde klar: Dieser Abschied ist kein leiser. Die «Thetis Crew», der Seemannschor Oberer Zürichsee, überraschte Manolo am 17. Dezember mit einem 45-minütigen Ständchen im vollbesetzten Zeughausgrill. Nach jeder Probe kehrte der Chor hier ein, immer willkommen, immer mit reservierten Plätzen. Es war ein musikalisches Dankeschön für gelebte Gastfreundschaft.

  • Mit einem lachenden und einem weinenden Auge nimmt Manolo Navarro Abschied als Gastronom in Rapperswil-Jona. Bild: Linth24
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  • Trotz Unfall das Lachen nicht verloren: Manolo Navarro im Zeughausgrill. Bild: Linth24
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Gratis aus Dankbarkeit

Am 23. Dezember öffnet Manolo «zum letzten Mal die Kasse». Einen Tag später bleibt sie zu. «Als grossen Dank», sagt er, für Freunde, Gäste und Wegbegleiter. Ganz freiwillig hört er nicht auf: Nach einem schweren Töffunfall und zwölf Operationen fällt ihm das Gehen schwer. Der Körper setzt Grenzen.

Dankbar, dreifach dankbar

Im Gespräch betont Manolo immer wieder seine Dankbarkeit gegenüber den Rapperswil-Jonern. Als Fremder sei er hier sofort akzeptiert worden – so herzlich wie sonst nirgends. Diese Sätze sagt man nicht aus Höflichkeit, sondern aus Überzeugung.

Genug, aber nicht zu viel

Manolo bleibt in Rappi wohnen. Die Zukunft teilt er zwischen Spanien, Sri Lanka – der Heimat seiner Frau – und gelegentlichen Besuchen bei Bruder Juan im Salmarina in Hombrechtikon. Reich geworden sei er nicht, sagt Manolo. Aber er habe genug. Und manchmal ist genau das der grösste Luxus.

Adiós, Manolo. Und danke für alles. 🍷

Der Seemannschor würde sich freuen, ab 2026 zusammen mit neuen Sängern (auch Projektsängern) die traditionellen Seemannslieder weiter zu proben, an diversen Auftritten zu präsentieren und auch die Kameradschaft zu pflegen. Kontakt: Präsident Gerry Flogerzi  (gflogerzi@gmx.ch oder Telefon 079 319 40 07).  www. seemannschor-thetiscrew.ch 

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