Die Äusserungen des Schmerikoner Gemeindepräsidenten zur geplanten Umfahrungsstrasse und zu den Bäuerinnen und Bauern als Verhinderer des Projekts können so nicht toleriert werden. Wenn auch Frustration und Wut über den zähen Projektverlauf vorhanden sind, ein Gemeindepräsident darf sich nicht zu solch unqualifizierten Anfeindungen hinreissen lassen. Félix Brunschwiler steht neben den Schuhen, wenn er meint, dass die Landwirtschaft mit den Direktzahlungen mundtot gemacht werden kann. In unserem demokratischen Rechtsstaat haben Grundeigentümer und Betroffene das Recht, sich einzubringen, bessere Lösungen zu fordern oder bei einem Projekt auch Nein zu sagen. Ebenso hat er wohl vergessen, dass das Volk sich in mehrfacher Hinsicht in der Vergangenheit für einen sorgsamen Umgang mit dem Kulturland ausgesprochen hat.
Statt die Bäuerinnen und Bauern in der Region zu verunglimpfen, müssten Félix Brunschwiler und die in der Planung der Umfahrungsstrasse beteiligten Akteure über die Bücher und das Vorgehen bei der Planung von Infrastrukturbauten generell überdenken. Insbesondere müsste in einem frühen Stadium eine gesamtheitliche Interessensabwägung vorgenommen werden. Dem Schutz des Kulturlandes gehört dabei eine weitaus höhere Priorität eingeräumt.
Dass der Schmerikoner Gemeindepräsidenten am liebsten die Linthebene wieder versumpfen möchte, mutet besonders komisch an. Für jenen Teil der Bevölkerung, welche an den Sonnenhängen der Bezirke See und Gaster wohnen, wäre das vielleicht egal. In der Ebene würden aber einigen Tausend Personen längerfristig der Wohn-, Lebens- und Arbeitsraum entzogen. Solche Überlegungen sind beim besten Willen nicht nachvollziehbar.