Am Rand der Linthebene, eingebettet zwischen Linthkanal und dem Alpengebiet des Speers (1950 m.ü.M.), liegt die Gemeinde Schänis. Ihre etwa 3800 Einwohner verteilen sich auf mehrere Dörfer, die traditionell von der Vieh- und Alpwirtschaft geprägt waren, teils bis heute. Nach dem 2. Weltkrieg begannen Gewerbe- und Industriebetriebe vermehrt von den günstigen Rahmenbedingungen (Bauland, Autobahnanschluss) zu profitieren und es setzte auch in Schänis ein wirtschaftlicher Strukturwandel ein.
Kloster und Sandbänkli
Die ersten Siedlungsspuren auf Schänner Gemeindegebiet wurden auf dem Gasterholz gefunden und datieren aus der vorrömischen Eisenzeit. Im Altertum erbauten die Römer auf dem Biberlikopf, einem Felsvorsprung über der Linthebene, einen quadratischen Wachturm aus Stein, vermutlich zur Sicherung der Verkehrswege. Später, zu Beginn des 9. Jahrhunderts, gründete Graf Hunfrid von Rätien zu Ehren der Christusreliquien, die in seinen Besitz gelangt waren, das Damenstift Schänis. Dieses übte bis Ende des 18. Jahrhunderts grundherrliche Rechte aus.
Als die alte Linth noch als natürlicher Wildfluss verlief, bildeten sich Sandbänke und Anschwemmterrassen. Auf einer solchen Erhebung wurde Schänis gegründet, wohl unweit von Sandanhäufungen: Der Name geht auf alträtoromanisch *scamninas «bei den Sandbänklein» (mit verdeutlichender Mehrzahl-Endung -s) zurück. Das Wort *scamnino stellt eine Verkleinerungsform zu lateinisch scamnum «Bank» dar, dessen Ableitung scamellum/scamillus übrigens im Lehnwort Schemel fortlebt.
Der Ortsname ist seit dem 9. Jahrhundert vielfältig bezeugt, u.a. als Skennines (vor 823), Schennis (ab Mitte des 10. Jh.), Schënnis in Gaſtern (vor 1034), monasterio Scandiensi «dem Schänner Stift» (um 1100), convent zue Schänis (1310).