Bei den für diesen Sonntag anstehenden Firmungen der katholischen Kirche in Schänis und Kaltbrunn hat sich die Seelsorgeeinheit Gaster entschlossen, die Covid-Zertifikatspflicht umzusetzen. Konkret bedeutet dies, dass sowohl die 18-jährigen Firmlinge wie auch die Kirchenbesucher nachzuweisen haben, dass sie entweder geimpft, genesen oder getestet sind. Im Gespräch mit Linth24 macht Diakon Franz Ambühl klar, dass es keineswegs eine einfache Entscheidung gewesen sei, und dass er kein Freund dieser Massnahme sei.
«Wenn wir die Firmung ohne Zertifikat hätten machen wollen, wäre es ein Fest ohne Besucher geworden», sagt Ambühl. Tatsächlich hätte man sonst die vorgeschriebene Obergrenze von 50 Personen praktisch nur schon mit den Firmlingen und den Kirchenangehörigen erreicht. «Und letztlich wollten wir niemanden heimschicken», so der Diakon weiter.
Wahl zwischen Pest und Cholera
Man habe es den Firmlingen ganz klar kommuniziert, dass Familienangehörige, die bei der Firmung dabei sein wollen, leider ein Zertifikat benötigen würden. «Ich habe auch ein, zwei Anrufe von Personen erhalten, die erst einmal geimpft sind. Auch diese müssen sich testen lassen.» Auch Firmlinge müssen ein Zertifikat vorweisen, sonst werden sie von der Firmung ausgeschlossen.
Diakon Franz Ambühl macht klar, dass es gegen seinen Glauben sei, wenn er Menschen vom Gottesdienst ausschliessen müsse. So erscheint der Entscheid der Seelsorgeeinheit Gaster wie die sprichwörtliche Wahl zwischen Pest und Cholera: Entweder man verzichtet aufs Zertifikat und beschränkt die Besucherzahl auf 50 Personen – oder man kann die Besucherzahl-Regelung aufheben und muss dafür Zertifikate verlangen.