Fast 2 Liter Wasser verloren
Man verlor aufgrund vom Schwitzen wirklich viel Wasser. Bei 90 Minuten Training im Grundbereich (was bei normalen Verhältnissen nicht allzu streng ist) trank ich 1.5 Liter Wasser und verlor fast 2 Liter durchs Schwitzen. Ich musste immer gut aufpassen, dass ich das kompensieren konnte. Hierbei wurde ich bestens beraten von unserer Ernährungsfachfrau, von welcher ich auch einen sogenannten Marschplan bekam. Darauf stand, wann ich was zu trinken und zu essen habe – auch wegen dem Salzhaushalt – um ein Defizit zu verhindern
Alles in Slow-Motion
Es war wirklich streng, in dieser Hitze und bei dieser Luftfeuchtigkeit zu trainieren und man hat auch erkennen können, dass meine Herzfrequenz 10 bis 15 Schläge höher war als bei «normalem» Klima bei gleicher Belastung. Wenn ich jeweils schweissnass aus der Hitzekammer kam nach 90 Minuten Training war alles in Slow-Motion, ich war dermassen langsam unterwegs. Es war wirklich extrem und schwer in Worte zu fassen, wie k.o. ich von diesen Strapazen war. Da war ich wirklich froh, dass wir jeweils zur Massage konnten und miteinander im Team tiefgründige Gespräche führen konnten, so konnte ich mich relativ gut erholen.
Ich bin sehr froh, dass ich dieses Training machen konnte und ich bin überzeugt, dass mir diese Akklimatisation in Tokio helfen wird. Vielleicht werde ich in Japan ja überrascht sein, weil es da dann eventuell weniger schlimm als in der Hitzekammer sein wird – das wäre natürlich super.
Tolle Stimmung im Cycling Team
Das ganze Training tönt jetzt vielleicht ein wenig monoton, aber wir im Cycling Team hatten eine wahnsinnig gute Stimmung. Wir hatten auch eine Playlist mit motivierenden Songs erstellt und hatten ab und zu in der Hitzekammer eine riesige Party – das gehört natürlich auch dazu, aber ansonsten waren wir natürlich sehr fokussiert und konzentriert und haben hart gearbeitet. Wir alle haben das gleiche Ziel vor Augen: Die Rennen an den Paralympischen Spielen.»
Im nächsten Tagebuch erfahren Sie, wie ein typischer «Ruhetag à la Stöckli» aussieht.