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Sport
06.08.2021
06.08.2021 10:24 Uhr

Olympia-Tagebuch: Teamtag und Kleider-Kollektion

Tagebucheintrag Nr. 1: Mit dem Kleiderabgabe- und Teamtag beginnt für Sandra Stöckli das Paralympics-Erlebnis.
Tagebucheintrag Nr. 1: Mit dem Kleiderabgabe- und Teamtag beginnt für Sandra Stöckli das Paralympics-Erlebnis. Bild: Linth24
In ihrem Tagebuch auf Linth24 berichtet die Rapperswiler Athletin Sandra Stöckli regelmässig von ihren Erlebnissen und Erfahrungen rund um die Paralympics 2020 in Tokio.
  • Tagebuch von Sandra Stöckli

«Heute geht es um den Kleiderabgabe- und Teamtag, welcher in Solothurn durchgeführt wurde. Am Vormittag fand eine Sitzung über allgemeine Informationen und den Ablauf der Paralympics statt, bei welcher sämtliche Schweizer Para-Athletinnen und -Athleten sowie der gesamte Staff dabei waren. Am Nachmittag wurde uns im grossen Verteilcenter von Ochsner Sport in Lutterbach die exklusive Paralympics-Kollektion vorgestellt.

Corona-Situation in Tokio

An der Sitzung wurden wir über die spezielle Corona-Situation in Tokio aufgeklärt und darauf vorbereitet. Wir leben in Tokio in einer sogenannten «Bubble» und werden anders als in anderen Jahren keine Freunde und Familie und keine persönlichen Trainer vor Ort haben, was das Ganze natürlich erschwert. Man muss schauen, dass man trotzdem noch die Kontakte pflegen kann, denn ein Spitzensportler kann nur Leistung erbringen, wenn es auch im Kopf stimmt. Und hier gehört eben der Kontakt zu den Liebsten und dem persönlichen Trainer dazu. Wir müssen uns also gut vorbereiten, wie wir die Situation in Tokio dann handhaben. Dazu wurden uns an der Sitzung viele Tipps gegeben.

Viele Regeln und Vorgaben

Ebenfalls ein grosser Teil der Sitzung nahm die Erklärung der Regeln und Vorgaben ein. Es gelten in Tokio sehr strenge Regeln, was Social Media anbelangt. Vieles dürfen wir nicht posten, zum Beispiel mehrere Begriffe oder Logos – wir müssen wirklich vieles beachten und vorsichtig sein. Zudem mussten wir zahlreiche Formulare ausfüllen und Apps downloaden für das Contact-Tracing in Tokio.

An der Sitzung vom Teamtag gab es viele Formulare zum Ausfüllen. Bild: Sandra Stöckli

Positiver Test wäre absolute Katastrophe

Auch unser Arzt ergriff das Wort und wies darauf hin, wie wichtig es nun ist, unseren Kontakt zu anderen Menschen zu minimieren – der Grund ist wahrscheinlich klar! – und appellierte an unsere Eigenverantwortung. Es ist wirklich gerade eine heisse Phase so kurz vor der Einreise und wir müssen uns zusammenreissen. Ein positiver Corona-Test wäre die absolute Katastrophe im Moment, da dies bedeuten würde, dass man nicht nach Tokio fliegen kann. 

Wie man sieht, ist es ein hohes Mass an Organisation, das anfällt, und mit diesem Teamtag wurde es dann langsam allen klar, dass es nun bald losgehen wird. Mit dieser Sitzung ist sozusagen der Startschuss für die Paralympics 2020 gefallen und ich habe mich danach mit grosser Freude zum Verteilcenter von Ochsner Sport aufgemacht. 

Exklusive Paralympics-Kollektion

Dort durften wir nun endlich die Paralympics-Kollektion anschauen und anfassen – darauf habe ich mich riesig gefreut. Für mich war es wirklich ein grosser und auch emotionaler Anlass, da diese Kollektion nur für uns angefertigt wurde und wir diese nun endlich entgegennehmen durften.

Im Center war die Kollektion ausgestellt, wir bekamen dann eine Liste und durften von Artikel zu Artikel, um diese anzuprobieren und aufzuschreiben, welche Grösse wir davon brauchen. Wir durften die Liste dann abgeben und uns wurde der Koffer mit allen Wünschen gepackt – dazu auch noch Kuhglocken und Schweizer Fahnen. Mit diesem Anlass kamen alle in Stimmung und wir freuen uns alle sehr darauf, dass es endlich losgeht.

  • Sandra Stöckli freut sich riesig über die exklusive Paralympics-Kollektion. Bild: Sandra Stöckli
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  • Ein Shopping-Paradies für Sportler. Bild: Sandra Stöckli
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  • Schuhe mit dem exklusiven Paralympics-Logo. Bild: Sandra Stöckli
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  • Die Pins mit Schweizerkreuz dürfen natürlich nicht fehlen. Bild: Sandra Stöckli
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  • Auf einer Liste durften die Athleten eintragen, welche Grösse sie brauchen. Bild: Sandra Stöckli
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Die Schweizer Gesamtdelegation

In der Gesamtdelegation zählen wir 48 Personen, exklusiv dem Medien-Team, welche für die Schweiz an die Paralympics in Tokio reisen werden. Mit dabei sind 20 Athleten, 13 Athletinnen, der Missions-Chef, diverse Trainer, Disziplinenverantwortliche, ein Arzt, zahlreiche Physiotherapeuten, Mechaniker, eine Sportpsychologin und ein Tierarzt. 

Die Schweizer Athleten vertreten unser Land in Tokio an 7 Sportarten, zum Beispiel Cycling (bei dieser Disziplin starte ich), Badminton, Tennis, Dressurreiten, Leichtathletik, Schwimmen, etc.

Die Zahlen der Paralympics

Eröffnet werden die Spiele am 24. August 2021. Insgesamt sind an der Paralympics 20 Sportarten vertreten und es sind 4'400 Sportlerinnen und Sportler aus 168 Ländern dabei. Zudem sind mehr als 2'200 Medienschaffende vor Ort in Tokio. Das ist erfreulicherweise mehr als im Jahr 2016 in Rio. Auch das Schweizer Team reist mit einem Medienteam unter der Verantwortung von Regula Späni aus Rapperswil-Jona und dem SRF zu den Paralympics. 

Im nächsten Tagebucheintrag erzähle ich dann von dem Gepäck-Krieg vor dem Abflug und der Akklimatisation an das spezielle Klima in Tokio.»

Mit der Kollektion, vielen Masken, Schweizer Fahne, Kuhglocke und Para-Bär ist der Koffer gepackt die Reise nach Tokio. Bild: Sandra Stöckli
Linda Barberi, Linth24