Im Artikel "Unnötige Sanierung schädigt Aabach" auf Linth24 kritisiert Autor Hansjörg Dietiker die Aabach-Sanierung. Der Gemeindepräsident von Schmerikon, Félix Brunschwiler, nimmt Stellung:
"Das Perimeter Unternehmen Aabach Talstrecke ist für den Unterhalt des Aabachs zuständig. Die Holz- und Erdbauarbeiten, auf die Hansjörg Dietiker Bezug nimmt, wurden öffentlich angekündigt (siehe Medienmitteilung vom 12.11.2019 und Gemeindeblatt 6/2019, Seite 9).
Verzicht auf Reprofilierung führt zu häufigen Hochwasserentlastungen
1997 wurde der Aabach Unterlauf talseitig der SBB Brücke saniert. Es wurde hierbei darauf verzichtet, den Wasserlauf zu renaturieren. Man beliess es bei der monotonen Kanalisierung verbunden mit einem Trapezufer mit Vorländern im Abschnitt zwischen der gedeckten Holzbrücke bis zur Mündung. Dem Naturschutz wurde Rechnung getragen, indem im Mündungsbereich Kiesinseln geschüttet wurden, das Kies im Mündungsbereich nicht mehr jährlich, sondern nur noch ca. alle sieben Jahre entfernt wird und entlang des Bachlaufs ein mit den Naturschutzbehörden abgestimmter Unterhalt stattfindet. Dazu gehört, dass jährlich ein Drittel der Stauden entlang des Baches entfernt werden und periodisch auf den Vorländern das ursprüngliche Profil wiederhergestellt wird.
Es dürfte nachvollziehbar sein, dass ein hoher Bewuchs und grosse Sandablagerungen auf den Vorländern das Abflussprofil erheblich reduzieren und dadurch bei Hochwasser zu einem Wasser-Übertritt der Dämme führen. Schutzziele von Wasserbaumassnahmen sind sowohl Siedlungsgebiet wie auch die Landwirtschaft und der Naturschutz.
Die erste Sollentlastungsstelle, die bei Hochwasser anspricht, ist diejenige zwischen der Betonbrücke und den Sportschützen und führt zu einer Entlastung ins Naturschutzgebiet. Eine solche Entlastung fand in den vergangenen zehn Jahren mindestens drei Mal statt, obwohl auf ein hundertjähriges Ereignis dimensioniert wurde. Der Nährstoffeintrag durch den Aabach in das national geschützte Flachmoor wird von Fachleuten als äusserst schädlich und kontraproduktiv erachtet.
Kanalisierung im Unterlauf aus dem 19. Jahrhundert
Ich gehe mit Hansjörg Dietiker einig, dass der untere Flusslauf für den Fischaufstieg wenig förderlich ist. Dieser Abschnitt wurde von unseren Vorfahren in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erstellt, um wohl insbesondere den weiteren Materialeintrag in die Schmerkner Bucht und damit deren Verlandung zu verhindern. Die Aufhebung dieser monotonen Wasserführung und die Renaturierung mittels einer mäandrierenden Tiefwasserrinne würde ein ganz erheblicher und kostspieliger Eingriff bedeuten, denn er verlangt nach einer Aufweitung der beidseitigen Dämme, um den Hochwasserabfluss sicher zu stellen."