Nicht einmal 1 Prozent der Bevölkerung ist im Kanton St.Gallen gemäss NZZ vom 27. Februar geimpft, in Appenzell Innerhoden dagegen 6 Prozent schon zweimal. Versinkt unser Kanton wieder einmal in der Administration statt zu handeln? Dazu die folgende, leider wahre Geschichte.
Hausarzt, Kanton, BAG
Ich, Ü70 und gesund, erkundigte mich Anfang Februar in meiner Hausarztpraxis, ob es eine Liste gebe, auf der man sich eintragen könne. Die freundliche Praxisassistentin verneinte und riet mir, periodisch ihre Homepage zu konsultieren.
Das machte ich zwei Wochen später und entdeckte eine 058er Telefonnummer der kantonalen Verwaltung. Wir riefen an und nach einigen automatischen Weiterleitungen nahm eine freundliche Stimme mit Berner Dialekt ab. Ich sei hier beim BAG, zuständig sei der Kanton. Er gab mir eine 058er Nummer, dieselbe, die ich soeben angerufen hatte. Als ich ihm das sagte, gab er mir dann eine andere Telefonnummer beim St.Galler Gesundheitsdepartement an. Dort erklärte mir ein Herr freundlich, dass für mein Anliegen nicht der Kanton, sondern der Hausarzt zuständig sei.
Wieder beim Hausarzt
Letzte Woche, bei einem Besuch beim Hausarzt erzählte ich ihm diese Geschichte, worauf er mir erklärte, dass sie derzeit so wenig Impfstoff bekämen, dass nur Hochrisikopatienten geimpft werden können und ich vermutlich erst in einigen Monaten an der Reihe sei. Ich solle aber periodisch die Homepage der Praxis konsultieren. Q.E.D. (quod erat demonstrandum).