Im Kanton St.Gallen wird seit dieser Woche auch in Hausarztpraxen geimpft – zumindest in der Theorie. Das kantonale Amt für Gesundheitsvorsorge hat wiederholt den bisherigen Verlauf der Impf-Kampagne gelobt, ein Wermutstropfen sei jedoch die Knappheit der verfügbaren Impfdosen.
Mehrfach-Kritik von ärztlicher Seite
Vertreter der Linthgebiet-Ärzteschaft zeichnen in der Linth-Zeitung ein weniger rosiges Bild und üben auch Kritik am Kanton. Das Modell mit den Schwerpunktpraxen werde rasch an seine Grenzen stossen, gleichzeitig funktioniere das obligatorische Online-Tool für Zuweisungen an diese Praxen nur unbefriedigend.
Für Unmut sorgt auch der vom Kanton angefachte Impf-Hype: Dieser habe zu einer riesigen Nachfrage geführt, welche die Hausärzte wegen des Engpasses bei den Impfdosen nicht bedienen konnten. «In den Augen der Patienten sind wir dann die Buhmänner», so ein Arzt in der Linth-Zeitung. Auch scheine die Verteilung der Impfdosen «intransparent und willkürlich». Eine unkomplizierte Regelung zwischen den Arztpraxen sei nicht möglich.