Stadtpräsidentin und Finanzvorsteherin Barbara Dillier eröffnete den Infoanlass. Sie erklärte einleitend, dass es an diesem Abend vor allem darum gehe, rund um die Finanzplanung der Stadt Transparenz zu schaffen.
Investitionen nehmen zu
Nach der Stadtpräsidentin präsentierte der Vertreter der externen Finanzberatungsstelle Publics, Theo Altorfer, eine Dokumentation der Finanzsituation von Rapperswil-Jona. Bereits auf der Einstiegsfolie legte er die finanziellen Eckpunkte dar:
-Die Ausgaben übersteigen die Einnahmen.
-Die Pflichtausgaben in Pflege, Soziales, Bildung und Infrastruktur steigen.
-Der generelle Investitionsbedarf nimmt zu.
Die Stellschrauben
Anschliessend äusserten sich Altorfer und Anatol Pante von Publics, wie wichtig die Massnahmen «Einnahmen erhöhen, Ausgaben senken und Investitionen prüfen» sind. Alle drei «Stellschrauben» seien für den städtischen Finanzhaushalt von Bedeutung und kämen zur Anwendung.
Schulden-Entwicklung
Eine weitere Folie verdeutlichte den markanten Anstieg der Verschuldung der Stadt. Würde das Finanzgebaren wie bisher weitergehen, würden die heutigen Schulden von 227 Millionen Franken bis 2030 auf 323 Millionen steigen.
Langfristig tiefer Steuerfuss
Dargelegt wurde auch die Steuerentwicklung der letzten 20 Jahre: Von 109 Steuerprozenten im Jahr 2007 sank der Steuerfuss kontinuierlich auf die 74 Prozent. Mit der geplanten Erhöhung um 5 Prozent läge er weiterhin deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt, würde der Stadt aber jährlich rund 6 Millionen Franken einbringen den Finanzhaushalt stabilisieren.
Leistungsüberprüfung
Oliver Wullschleger von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO führte aus, wie der Stadtrat seit Frühling 2025 an der Leistungsüberprüfung arbeitet: Welche Aufgaben muss die Stadt künftig erfüllen und was kann reduziert oder aufgegeben werden?
In Workshops mit allen städtischen Fachbereichen wurden die Herausforderungen systematisch lokalisiert. Daraus ableitend wurden Massnahmen erarbeitet und die Investitionen priorisiert und teils reduziert, um die finanzielle Belastung einzudämmen.
Für künftige Generationen
Am Schluss ging der Stadtrat auf die von politischen Parteien geäusserte Kritik an der Steuerfusserhöhung ein – und widerlegte diese Punkt für Punkt.
Die abschliessende Botschaft des Stadtrats füllte die letzte Seite der Präsentation: Eine vorausschauende und verantwortungsvolle Finanzpolitik sei notwendig, um die kommenden Generationen vor übermässiger Verschuldung zu schützen.
Die Fragerunde
Danach hatten die Bürgerinnen und Bürger das Wort. Es gab Fragen zu Ausgabenprioritäten, Sparpotenzial oder zur Notwendigkeit der Steuererhöhung.
Stadtpräsidentin Barbara Dillier und die anwesenden Experten standen zur Zufriedenheit der rund 150 anwesenden Bürgerinnen und Bürger Red' und Antwort.