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Rapperswil-Jona
01.09.2025
02.09.2025 14:05 Uhr

Ex-GPK-Präsident zum Burgerau und den Stadtfinanzen

Hermann Blöchlinger auf LinkedIn: «Wie wenn der (alte) Stadtrat das Leitbild» weggeworfen hätte.
Hermann Blöchlinger auf LinkedIn: «Wie wenn der (alte) Stadtrat das Leitbild» weggeworfen hätte. Bild: Linth24
Herrmann Blöchlinger ist Ex-Präsident der Rapperswil-Joner Geschäftsprüfungskommission. Er kritisiert das Finanzgebaren des alten Stadtrats – und das Burgerau-Projekt. Von Bruno Hug

Auf LinkedIn fährt der Ex-Präsident der Rapperswil-Joner Geschäftsprüfungskommission dem Ex- Stadtrat mit klaren Worten an den Karren. Blöchlinger schreibt, er sei 16 Jahre lang GPK-Präsident gewesen und postet:

«Traurig, was in den letzten Jahren mit unserer Finanzpolitik passiert ist. Ich gratuliere Barbara Dillier für den Mut zum Rückzug dieser absolut überrissenen Schulvorlage! Mir kommt es vor, wie wenn der Stadtrat in den vergangenen Jahren das (Finanz) Leitbild (der Stadt) in den Papierkorb geworfen hätte. Gottseidank sind wir jetzt wieder auf dem richtigen Weg!»

Sorglosigkeit verdeutlicht

Blöchlinger Kritik ist fundiert: In den letzten Jahren war Rapperswil-Jona unterwegs, als gäb’s kein Nachher. Das Vermögen pro Einwohner sank von 4'000 Franken auf fast null.
Das Schulprojekt Burgerau verdeutlicht diese Sorglosigkeit: Für 9 Schulklassen plante der Stadtrat ein Schulhaus mit 15 Klassen und 30 (!) Schulzimmern. Da erstaunt es nicht, dass das 55-Millionen-Projekt unter der neuen Regierung gestoppt wurde.

Parteien sahen es gleich

Das sahen auch die Parteien so. Die SVP war einstimmig gegen Rappis «teuerste Schule aller Zeiten». Auch die Mitte kritisierte das Projekt. Und FDP und GLP wollten es, wie Linth24 am Wochenende enthüllte, im Stile einer verdeckten Operation an der Bürgerversammlung kippen.

Nur die SP für Luxus

Nur SP-Präsidentin Susann Helbling fand in ihrer Medienmitteilung, es sei «kein Luxus», wenn für 9 Klassen 30 Schulzimmern mit Kosten von 55 Millionen gebaut werden. Der Bedarf, so Helbling, für die 30 Zimmer sei «ausgewiesen. Auch entspreche das Projekt den «gegenwärtigen pädagogischen Anforderungen».

Hätte sie recht, müsste sich fast jede Schweizer Gemeinde für seine viel zu kleinen Schulhäuser schämen.

Kommentar: Ja, es braucht Schulen

Aber natürlich sind wir uns einig, es braucht gute Schulen, in denen unter anderem die deutsche Sprache gelernt wird. Und für jene, die gern «gendern» auch das «Gendern», das offenbar schwierig ist. In der Mitteilung zur Schule Burgerau gendert die SP-Präsidentin das Wort Bürgerversammlung in folgenden drei unterschiedlichen Varianten: Bürger*innenversammlung, Bürger:innenversammlung und Bürgerinnen:versammlung

Bruno Hug, Linth24