Mitten in Eschenbach, wo sonst Alltag pulsiert, öffnete sich an diesem besonderen Abend ein Fenster in eine andere Welt. Das Custorhaus; historisch, kantig, ein Haus mit Haltung; wurde zur Bühne für das, was bleibt, wenn alles vergeht: grosse Geschichten, tief gespielte Wahrheiten, Theater in seiner reinsten Form.
Ein Festspiel-Abend wie eingraviert
Ein Spiel, das atmete
CUSTOR 2025 war kein klassisches Stück. Es war und bleibt eine Inszenierung, die sich in Schichten aufbaute: poetisch, politisch, persönlich. Figuren traten auf wie alte Bekannte, mit Sätzen, die nachhallen. Wer im Dorf, in der Region lebt, traf die Bekannten auch auf der Bühne und im Publikum.
Regisseurin Jacqueline Brack Lees verstand es meisterlich, das grosse Thema leicht zu orchestrieren. Nichts wirkte gekünstelt, alles lebendig. Zwischen Abendhimmel und dem Garten entstand ein Zauber, der noch lange Gesprächsstoff liefern wird.
Ein letzter Blick zurück
Beim Schlussapplaus zeigte sich in den Gesichtern von Zuschauern, Schauspielerinnen und Schauspielern etwas, das tiefer geht als blosse Begeisterung. Es war Wehmut. Sanft und glücklich, ohne Traurigkeit. Die Theater-Patchworkfamilie wird nur noch in der Erinnerung leben.
Man spürte: So ein Abend kommt nicht wieder. Und weil man dankbar ist, ihn erlebt zu haben. CUSTOR 2025 beim Custorhaus war kein Theater. Es war ein Abdruck. Direkt ins Herz.