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Rapperswil-Jona
13.06.2025
14.06.2025 07:20 Uhr

Bauarbeiten für ARA starten bald

Durch eine fünfte Reinigungsstufe sollen in der ARA Rapperswil-Jona Mikroverunreinigungen aus dem Abwasser entfernt werden.
Durch eine fünfte Reinigungsstufe sollen in der ARA Rapperswil-Jona Mikroverunreinigungen aus dem Abwasser entfernt werden. Bild: zVg
Die Abwasserreinigungsanlage (ARA) Rapperswil-Jona wird mit einer 5. Reinigungsstufe ausgerüstet. Die Bau-Hauptarbeiten für die neue Anlage inkl. Solarfassade starten im August 2025.

In der Abwasserreinigungsanlage Rapperswil-Jona beginnen im August die Bauarbeiten für eine neue, fünfte Reinigungsstufe. Mit dieser sogenannten «Elimination von Mikroverunreinigungen» (EMV) wird die ARA fit für die Zukunft gemacht und sie erfüllt auch weiterhin die Anforderungen des Bundesamtes für Umwelt an eine nachhaltige und effektive Wasserreinigung.

Entfernung zahlreicher Rückstände

Konkret dient die neue Reinigungsstufe der Entfernung von Mikroverunreinigungen wie Rückständen von Medikamenten, Kosmetika oder Pflanzenschutzmitteln, die in herkömmlichen Verfahren nicht vollständig abgebaut werden können. Dafür setzt die ARA auf ein Verfahren mit mikrogranularer Aktivkohle.

In Betrieb genommen wird die neue Anlage voraussichtlich Ende 2027.

Bund & Eschenbach beteiligen sich

«Mit dem Bau dieser fünften Reinigungsstufe leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Schutz unserer Gewässer», sagt Stadtrat Christian Leutenegger.

Der Neubau kostet rund 14,5 Mio. Franken. Da der Ausbau durch die Gewässerschutzverordnung vom Bund gesetzlich vorgeschrieben wird, übernimmt das Bundesamt für Umwelt einen Grossteil der Kosten (ca. 75 %).

Auch die Gemeinde Eschenbach beteiligt sich an den Kosten, im Gegenzug für den Anschluss des Ortsteils Ermenswil.

Der Anteil der Stadt Rapperswil-Jona beträgt 4,045 Mio. Franken. Im September 2023 hatte die Bevölkerung dem Baukredit zugestimmt.

Mit PFAS belastete Erde

Ende April hatte der Kanton St. Gallen und die Stadt die Baubewilligung für die neue EMV-Anlage erteilt. Bereits ab Mai sind Vorarbeiten, Pumpversuche und Beprobungen für das Projekt durchgeführt worden, weil bei Voruntersuchungen im Erdreich per- und polyfluorierte Alkylverbindungen, sogenannte «PFAS» entdeckt worden waren.

Deshalb müssen entsprechende Massnahmen ergriffen werden; die belastete Erde wird abgetragen, behandelt und fachgerecht entsorgt. Die Bau-Hauptarbeiten starten voraussichtlich im August 2025.

Ganzheitlicher Ansatz für nachhaltige ARA

Der Bau der neuen EMV-Anlage ist ein weiterer Schritt für eine autarke und moderne Abwasserreinigungsanlage. Bereits heute setzt die ARA Rapperswil-Jona auf innovative Lösungen: Seit Oktober 2024 produziert ein Solarfaltdach auf dem Gelände Strom aus Sonnenenergie.

Auch mit dem bestehenden 12-jährigen Blockheizkraftwerk (BHKW) wird mit Hilfe von Klärgas Strom und Wärme produziert.

Mit dem geplanten Projekt «Optimierung BHKW» sollen neue Motoren und Steuerungen künftig dafür sorgen, dass der Wirkungsgrad nochmals deutlich verbessert werden kann.

Stadt Rapperswil-Jona/Linth24