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Leserbrief
Kanton
23.10.2020
23.10.2020 15:22 Uhr

«Hysterie und Hyper-Aktionismus bringen gar nichts»

Soll man zusätzliche Spitalkapazitäten aufbauen, die man nur in seltenen Ausnahmesituationen braucht?  Für Konrad Rüegg wäre das «Unfug». (Symbolbild)
Soll man zusätzliche Spitalkapazitäten aufbauen, die man nur in seltenen Ausnahmesituationen braucht? Für Konrad Rüegg wäre das «Unfug». (Symbolbild) Bild: Pixabay: Sven Kleinschmidt
Leser Konrad Rüegg hinterfragt das Aufstocken von Spitalkapazitäten und Personal. Zudem befürchtet er, dass die Corona-Kranken und die anderen Kranken gegeneinander ausgespielt werden.

Sollen wir wirklich Spitalkapazitäten aufbauen, die wir dann nur alle 10 oder 20 Jahre brauchen, wenn wieder ein Virus im Anmarsch ist? Diese Infrastruktur dann unterdessen aber schon wieder veraltet ist und dann nicht mehr den aktuellen Bedürfnissen entspricht? Nein, das wäre absoluter Unfug.

Notlazarette und Militärspitäler

In China haben sie Notlazarette aufgestellt, als die Zahlen der pflegebedürftigen Patienten gestiegen sind. Und sie zentral an einem Ort betreut.

Dies wäre bei uns in der Schweiz auch möglich mit unseren Militärspitälern in den Kasernen für eben solche ausserordentlichen Situationen. Und kein einziges Spital würde deswegen an die Belastungsgrenzen kommen. Solche Corona-Situationen kann man nie alltäglich im gewöhnlichen Alltag abfertigen.

Unpassendes Konzept von Politik und BAG

Unsere Politik und das BAG war weder vorbereitet noch ist ihr aktuelles Konzept den aktuellen Herausforderungen angepasst.

Und etwas Wichtiges sollten wir nie vergessen, es gibt nicht nur das Corona Leid! Wollen sie eine Zwei-Klassen Krankheits-Gesellschaft? Die Corona-Kranken und die anderen. Auch die normal Kranken haben es verdient, dass man sich um sie kümmert. In solchen Ausnahmesituationen müssen alle mit ihren Bedürfnissen zurückstehen, damit das Problem bewältigt werden kann.

Der Zivilschutz kann in dieser Situation bestimmt mit Arbeitskräften mithelfen. Aber es ist nicht zielführend, wenn man jetzt hunderte von Ärzten auf Reserve und Vorrat zur Verfügung hat. Wie und wo wollen sie diese Leute nach Corona beschäftigen?

Das gleiche mit den Langzeitfolgen auch das können wir nicht auf die Schnelle lösen, wir haben viele Krankheiten, bei denen bis heute keine Heilungsmittel vorhanden sind, geschweige die Langzeitfolgen bekannt sind.

Vielen Menschen ist Demut abhandengekommen

Das Leben ist und bleibt ein Risiko und ist zum Glück endlich, dies sollten wir ehrlicherweise endlich einmal begreifen. Hysterie und Hyper-Aktionismus nützt in dieser Situation gar nichts.

Demut ist eine Eigenschaft, die vielen Menschen abhandengekommen ist.

Konrad Rüegg, Ebnat-Kappel