Johann Ulrich Custor von Eschenbach lebte von 1737 bis 1811 und bekleidete fast alle politischen Ämter seiner Zeit: Er war zunächst Landschreiber und dann Landammann der Grafschaft Uznach, später Vertreter des Kantons Linth im Grossen Helvetischen Rat (entspricht dem heutigen Nationalrat) und anschliessend Mitglied des Grossen Rats im neu gegründeten Kanton St. Gallen.
Neues vs. Bewährtes
In einer bewegten und konfliktreichen Zeit war er mit sich ständig ändernden neuen Werten konfrontiert. Die Religion verlor an Bedeutung und an die Stelle der Ständegesellschaft traten die Werte der Französischen Revolution. Viele Menschen wünschten sich neue Freiheiten und demokratische Strukturen. Andere wollten das Bewährte nicht aufgeben.
Die zeitgenössischen Quellen zeigen Custor als verantwortungsbewussten, gebildeten und religiösen Mann, der Eschenbach zeitlebens verbunden war. So ein seriöser Mensch eignet sich nur bedingt als Theaterfigur, daher steht Custors Magd im Fokus. Sie versucht, der Enge ihrer Zeit und Herkunft zu entkommen.
Dem Stück ist eine Gegenwartsebene eingezogen, die sich – humorvoll – mit dem gegenwärtigen Eschenbach und seiner möglichen Zukunft auseinandersetzt.