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Sport
08.04.2025
09.04.2025 10:20 Uhr

Sandra Stöckli verpasst ganze Saison

Keine Teilnahme an Weltcuprennen und der WM Ende August 2025 in Belgien: Sandra Stöckli.
Keine Teilnahme an Weltcuprennen und der WM Ende August 2025 in Belgien: Sandra Stöckli. Bild: zVg
Sandra Stöckli, mehrfache WM-Medaillengewinnerin und Gesamtweltcupsiegerin im Para-Cycling, verzichtet aus gesundheitlichen Gründen auf die Teilnahme an sämtlichen Wettkämpfen.

Es hätte der ganz grosse Höhepunkt ihrer Karriere werden sollen, die Heim-WM 2024 in Zürich, ein Rennen quasi vor ihrer Haustüre. Nachdem die Weltklasseathletin das Zeitfahren auf dem 5. Rang beendet hatte, musste sie das Strassenrennen zwei Tage später wegen einschneidender gesundheitlicher Probleme abbrechen.

Die zweifache Weltcupgesamtsiegerin und mehrfache EM- und WM-Medaillengewinnerin war während der ersten Runde zusammengebrochen und hatte ihr Bewusstsein verloren. Sofort wurde sie durch ihr medizinisches Team versorgt und umgehend ins Spital gebracht.

Körper braucht noch viel Erholungszeit

«Mein Körper hat die Notbremse gezogen», sagte die 39-Jährige, nachdem sie die Intensivstation wieder hatte verlassen können. Ursache ist ein Problem im Hormonhaushalt, das inzwischen unter Kontrolle ist, welches den Körper jedoch enorm geschwächt und wiederholt an seine Belastungsgrenze gebracht hat.

«Jeglicher Stress war Gift», beschreibt Stöckli die äusserst belastende Phase. Aber die Profisportlerin gibt sich zuversichtlich: «Es geht nun langsam, aber stetig aufwärts.» Bild: zVg/Collage: Linth24

In kleinen Schritten tastete sie sich an alltägliche Dinge wie duschen, Mails oder Nachrichten schreiben oder auch kleine Spaziergänge heran. Immer wieder erlitt Stöckli jedoch heftige Rückschläge. Selbst kleinste Anstrengungen überforderten ihren Körper, lange Ruhephasen waren die Folge. «Jeglicher Stress war Gift», beschreibt Stöckli diese äusserst belastende Phase.

Verzicht auf Weltcup- und WM-Rennen

«Seit Februar geht es nun langsam, aber stetig aufwärts», sagt die Rapperswil-Jonerin, «bereits konnte ich wieder Ausfahrten mit meinem Handbike unternehmen». Von einem wettkampfmässigen Training sei sie jedoch noch weit entfernt.

«Deshalb habe ich zusammen mit meinem Team und meinen Ärzten entschieden, meinem Körper die nötige Ruhe zu geben. Eine Teilnahme an grossen internationalen Wettkämpfen macht unter diesen Umständen keinen Sinn.»

Stöckli wird sehr behutsam ins Training einsteigen und die Belastungen vorsichtig und kontinuierlich steigern. Geplant ist, im Herbst erste kleinere Rennen zu bestreiten, um zu sehen, wie der Körper reagiert. «Ich brauche jedoch noch sehr viel Zeit und Geduld bis mein Körper wieder voll leistungsfähig ist. Mein Ziel ist es jedoch, 2026 international wieder ganz vorne mitzufahren.»

MM/Linth24