Home Region Sport Schweiz/Ausland Rubriken Agenda
Schmerikon
27.03.2025
27.03.2025 15:40 Uhr

Aabach – viel Geld und viel Unmut

Knapp 40 Personen folgten der Präsentation des Wasserbauprojektes Aabach 2. Etappe
Knapp 40 Personen folgten der Präsentation des Wasserbauprojektes Aabach 2. Etappe Bild: Markus Arnitz, Linth24
Die 2. Etappe der Aabach Sanierung weckt gleichermassen Verständnis und Widerstand. Knackpunkt sind die Kosten, vor allem für die Landbesitzer.

Uznach und Schmerikon sind nicht zu beneiden. Durch beide fliesst der Aabach; eine tickende Zeitbombe, welche vor allem im letzten Bereich zu grossen Überschwemmungen führen kann. Am Montagabend wurde über die zweite Etappe des Ausbaus informiert. Knapp 40 Personen, vor allem Direktbetroffene, fanden den Weg in die Aula Haslen in Uznach.

Angst vor Katastrophe

Dass die zweite Ausbauetappe sein muss, stellte auch niemand in Frage. Um den Eindruck einer möglichen Katastrophe etwas visueller zu gestalten, nutzte Felix Brunschwiler, Gemeindepräsident von Schmerikon, Bilder von Bächlein, die bei Unwettern zu donnernden Ungetümen werden und alles hinwegfegen, was sich ihnen in den Weg stellt.

Viele Risikobereiche

Felix Brunschwiler erläuterte die verschiedenen Risikozonen der «Gefahrenkarte Wasser» und gab eine Übersicht zu den bisherigen planerischen Arbeiten seit 1998, bevor er den Perimeterplan vom 3. November 1997 vorstellte. In seinen Ausführungen erläuterte er viele der Hindernisse und Mängel, welche im Falle eines Unwetters den Aabach verstopfen. Alle Brücken, die den Aabach überqueren, besonders die SBB-Brücke, sowie viele bröckelnde Ufermauern führen bei Hochwasser zu Überschwemmungen.

 

  • Projektingenieur Fabio Wyrsch, IG Aabach (Flussbau AG / Schällibaum AG) zum Hochwasserschutz- und Renaturierungsprojekt Bild: Markus Arnitz, Linth24
    1 / 4
  • Projektingenieur Fabio Wyrsch, IG Aabach (Flussbau AG / Schällibaum AG) zum Hochwasserschutz- und Renaturierungsprojekt Bild: Markus Arnitz, Linth24
    2 / 4
  • Christoph Meier von der Schätzungskommission erläutert den Beitragsplan Bild: Markus Arnitz, Linth24
    3 / 4
  • Mario Fedi, Gemeindeschreiber Uznach, erläutert das Verfahren der öffentlichen Auflage Bild: Markus Arnitz, Linth24
    4 / 4

Unerwartete Verbreiterungen

Um den Hochwasserschutz zu verbessern, müssen nicht nur Mauern saniert und die Säntisbrücke verschoben werden. Der Gewässerraum soll auf 44 Meter verbreitert werden. Bis jetzt waren es bloss zwischen fünf und zehn Meter, wie Fabio Wyrsch, Projektingenieur der IG Aabach in seiner Präsentation darlegte.

Defizite und Massnahmen

Der heutige Stand des Aabachs zeigt Defizite im Hochwasserschutz und im Bereich der Ökologie. Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) verlangt deshalb in beiden Bereichen Massnahmen. So soll auch eine Schwelle im Aabach durch eine Rampe ersetzt werden, um Fischen die Wanderung zu ermöglichen.

Die geforderten Massnahmen betreffen 360 private und öffentliche Grundstücke. Ein Teil der Eigentümer fürchtet eine Wertminderung, die Schätzungskommission teilt die Ansicht nicht. Weniger Hochwassergefahr sei wertsteigernd.

Das liebe Geld

Wie bei allen Bauprojekten kann man auch hier aus Goethes Faust zitieren: «Am Gelde hängt, zum Gelde drängt doch alles.» Günstig ist das Projekt nicht, es kostet satte 13 Millionen Franken. 40% davon bezahlt das BAFU, der Rest bleibt bei den betroffenen Land- und Hauseigentümern hängen. Diese wissen noch nicht genau, wieviel auf jeden einzelnen zukommt. Die Anwesenden Landbesitzer im Perimeterbereich waren deshalb, gelinde gesagt, gar nicht happy.

Öffentliche Auflage

Bis Mai ist eine öffentliche Auflage des Hochwasserschutzprojekts samt Sondernutzungsplan vorgesehen. Dazu gehört auch die Beitragsregelung. Betroffene können während dieser Zeit Einsprache erheben. Es kann also noch eine ganze Weile dauern, bis mit dem Bau begonnen wird.

Markus Arnitz, Linth24