Wie gestern beschrieben (Bericht siehe unten) fehlten Linth24 selbst nach fünf Anfragen an den letztjährigen Stadttrat immer noch wesentliche Unterlagen zum von ihm über zwei Jahre verkündeten «grossen» Hallenbad-Wunsch.
Drei Mal ein Hallenbad
Erst unter dem neuen Stadtrat kam Licht ins Dunkle. Der neu für den Sport zuständige Stadtrat Joe Kunz legte die bisher vom alten Stadtrat unter Verschluss gehaltenen Schul- und Sportvereins-Umfragen offen.
Damit wurde klar, weshalb sie früher verdeckt blieben. Im Gegensatz zu den Aussagen des Stadtrates wurde in der Schulumfrage kein einziges Mal ein Hallenbad gewünscht. Und bei den Sportvereinen von fast 250 individuellen Wünschen nur schwache drei Mal.
Minimaler Wert
Es hat somit den «grossen» Wunsch nach einem Hallenbad, so wie ihn der Stadtrat beschrieb, gar nicht gegeben. Obendrein waren viele der 27 Fragen allgemeiner Art und deshalb wenig hilfreich: «Treiben Sie Sport?» oder: «Welchen Stellenwert hat der Sport in ihrem Leben?» etc.
Darüber hinaus waren Mehrfachantworten möglich. Wer also ein Hallenbad oder sonst etwas wünschte, konnte das x-mal anbringen. Damit waren die Umfragen beeinflussbar und schon allein deshalb von minimalem Wert.
109-mal «Jogging»
Ausserdem stütze sich der Stadtrat gemäss Stadtinformation nicht etwa auf eine fundierte Zusammenfassung der Umfrage (die es auch nicht gab), sondern schwergewichtig auf die Frage 11, in der es hiess: «Welche sportlichen Aktivitäten möchten Sie in Zukunft neu oder vermehrt ausüben?»
Nicht gesagt
Hier wurde nebst vielen weiteren Wünschen zum Beispiel Eishockey 104-mal erwähnt, Biken 122-mal oder Schwimmen 216-mal. Das war zwar die höchste Nennung, aber damit war noch lange nicht gesagt, dass die Befragten auch ein städtisches Hallenbad oder einen Biketrail wünschen
Video vom Stadtrat
Trotzdem schrieb der Stadtrat ab jetzt, laut «mehreren Umfragen» sei der Wunsch nach einem Hallenbad «sehr gross» und «breit abgestützt». Stadtrat, Schul- und damaliger Sportchef Luca Eberle verkündete das kurz vor der Badi-Abstimmung sogar noch in einem von der Stadt auf Social Media verbreiteten Video.
Und was kostete dieser Wunsch und wie schaffte er es zum Schluss noch in den Masterplan Lido? Das lesen Sie morgen in Teil 3 dieser unschönen Geschichte.