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Benken
04.12.2024

Holzschlag auf Maria Bildstein

Maria-Bildstein-Stiftungsratspräsident Dölf Widmer (l.) begutachtet mit Förster Andreas Briker die geernteten Stämme.
Maria-Bildstein-Stiftungsratspräsident Dölf Widmer (l.) begutachtet mit Förster Andreas Briker die geernteten Stämme. Bild: zVg
Mitte November hiess es am Benkner Büchel wieder: «Achtung, Baum fällt!» Das Forstteam der Ortsgemeinde Benken führte einen Sicherheitsholzschlag kranker Buchen und Eschen durch.

Die periodischen Eingriffe im Buchenmischwald auf dem Benkner Büchel sind Ausdruck der umsichtigen Pflege des Baumbestandes und gehören zu den Standardaufgaben des Forstteams rund um Revierförster und Betriebsleiter Andreas Briker.

Sicherheit der Waldnutzer geniesst höchste Priorität

Gerade jedoch der Schutz der Anlagen beim Wallfahrtsort Maria Bildstein, wie die Grottenlandschaft, die Wallfahrtskirche, das Priesterhaus oder auch der Kalvarienberg sind Herausforderungen, wenn Bäume gefällt werden müssen. Zudem ist der Ort relativ stark frequentiert durch Spaziergänger, Freizeitsportlerinnen und Gottesdienstteilnehmende. Diese wären stark gefährdet, wenn Äste herabfallen oder gar Bäume umstürzen würden.

Man spricht bei einem solchen Ort von einem «Sicherheitsholzschlag bei Erholungseinrichtungen» und betont damit, dass der Schutz der Menschen, die sich hier im Wald oder am Waldrand aufhalten, höchste Priorität hat.

Der Buchenmischwald auf Maria Bildstein wird regelmässig und zielgerichtet durch das Forstteam gepflegt. Dieser im Innern hohle Baum (r.) kann Spaziergängern auf dem Weg keinen Schaden mehr zufügen. Bild: zVg (Collage Linth24)

Bei der aktuell umgesetzten Massnahme an der Hügelflanke beim Spazierweg von Gsäss-Strasse hinauf zur Wallfahrtskirche waren die Gegebenheiten für einmal weniger problematisch, da in diesem Bereich keine Bauten vorhanden sind. Auf einer halben Hektare Fläche wurden rund 20 Bäume gefällt, was einer Holzmenge von 55 Festmetern entspricht.

Andreas Briker hatte vor den Fällmassnahmen mit seinen Leuten die Bäume, welche weichen mussten, sorgfältig beurteilt. Anhaltende Hitze- und Trockenphasen setzten insbesondere den Buchen zu und begünstigen einen Krankheits- oder Schädlingsbefall. «Erste Zeichen einer Schwächung des Baumes erkennt man oft am Zustand der Baumkrone oder des Stammfusses», so Förster Briker.

Achtung, Baum fällt! Rund 20 Buchen und Eschen wurden durch den Sicherheitsholzschlag aus dem Bestand entfernt. Ben Schoch (r.), Lernender Forstwart im 2. Lehrjahr, fällte vor wenigen Minuten diesen Baum selbst. Bild: zVg (Collage Linth24)

Regional geerntet und regional genutzt

Das nun gewonnene Holz wird grösstenteils zu Brennholz und Holzschnitzeln verarbeitet, regional verkauft sowie in den lokalen Fernwärmeeinrichtungen genutzt. «Dies trägt zur Nachhaltigkeit bei und vermeidet lange und kostspielige Transportwege», betont Andreas Briker.

Bei der Sichtung und beim Holzschlag selbst manifestierte sich eine Eigenheit dieses Waldabschnittes – und zwar eine für Förster Briker positive: «Man darf hier die selten gewordene Eibe in einer Grösse und Gestalt sehen, wie man sie sonst kaum bei uns in der Region antrifft.» Der Grund dafür ist, dass an anderen Standorten grosse Schälschäden durch das Wild zu verzeichnen sind und die dortigen Eiben in ihrem Wachstum beeinträchtigt werden oder ganz eingehen. Im Wald auf Maria Bildstein führt die regelmässige Präsenz von Menschen dazu, dass sich hier Reh und Hirsch weniger aufhalten.

Rund drei Tage war das Forstteam der Ortsgemeinde Benken mit den Holzschlagarbeiten beschäftigt. Die Mitglieder des Stiftungsrates der Stiftung Maria Bildstein übernahmen die anschliessenden Aufräumarbeiten in Eigenleistung.

Gabi Corvi