Anfang September 2024 reichte ein Gossauer Bürger Rekurs gegen die KEZO-Abstimmung ein, welche am 24. November 2024 stattfindet. Die Begründung: Es würden in den Abstimmungsunterlagen wichtige Informationen fehlen, welche die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger aber benötigen würde. Der Rekurs wurde abgelehnt.
Anfang November dann informierte die SVP Gossau ZH, dass sie die Vorlage ablehne, weil die KEZO mit den geplanten Investitionen von 350 Mio. Franken für den Ersatzneubau eine «Hochrisiko-Strategie» fahre. Auch die IG Tägernauerholz gab kurze Zeit später bekannt, dass sie die Ablehnung empfehle, weil man damit auch das Abholzen des Tägernauerholzes verhindere.
Diese Woche haben drei SVP-Kantonsräte eine Anfrage beim Regierungsrat eingereicht. Sie hinterfragen u.a. das Verfahren des Trockenaustrags und die Berechnungsgrundlage dafür (wir berichteten).
Funkstille bei den Bezirksparteien
Doch was sagen eigentlich die Bezirksparteien dazu? Von ihnen hört und liest man wenige Tage vor der Abstimmung wenig, auf den Websites sind keine Informationen oder Haltungen darüber zu finden, offizielle Mitteilungen gab es bislang keine.
Wie FDP-Bezirkspräsident Philipp Casutt auf Anfrage von Zürioberland24 schreibt, sei ein Ersatz der Anlage unvermeidlich. «Der Kanton Zürich legt die Standorte für die Kehrichtverwertungsanlagen (KVA) sowie die zu verwertende Abfallmenge fest. Die derzeitige Anlage am Standort Hinwil ist etwa 40 bis 50 Jahre alt und nähert sich dem Ende ihrer Lebensdauer. Ausgehend von dieser Tatsache und dem Umstand, dass wir alle Abfall produzieren, ist ein Ersatz der Anlage unvermeidlich.»
Darüber hinaus spiele die Nutzung und der geplante Ausbau der Ab- bzw. Fernwärme der KEZO eine entscheidende Rolle. Diese Wärmeversorgung schaffe eine Abhängigkeit, die nicht leicht durch andere Lösungen kompensiert werden könne. «Aus ökologischer Sicht ist die Nutzung der Fernwärme ebenfalls sinnvoll», so Casutt.