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18.11.2024

Opposition gegen KEZO-Kredit

Die KEZO plant auf ihrem Gelände einen Ersatz-Neubau. Er soll 350 Mio. Franken kosten (+/- 20 Prozent).
Die KEZO plant auf ihrem Gelände einen Ersatz-Neubau. Er soll 350 Mio. Franken kosten (+/- 20 Prozent). Bild: KEZO
Die Vereinigung Lebensraum Oberland (LEO) ist gegen den Projektkredit der KEZO. Jetzt eine ganz neue Anlage mit Kosten von mindestens 320 Millionen Franken zu planen, sei unsinnig.

«Die Schweiz und der Kanton Zürich sind auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft. Das ist auch der erklärte Willen des Stimmvolks, das im Herbst 2022 diese abfallarme Wirtschaftsform in die Verfassung geschrieben hat. Aktuell bestehen sogar Überkapazitäten an Verbrennungsanlagen in der Schweiz und es gibt eine Konkurrenz um Brennstoffe», schreibt die Vereinigung Lebensraum Oberland (LEO). Jetzt eine ganz neue Anlage mit Kosten von mindestens 320 Millionen Franken zu planen, sei deshalb unsinnig. 

Mit dem Betrieb der KEZO seien weitere Nachteile verbunden: «In der Anfangszeit leistete die Filteranlage wenig und viele Giftstoffe gelangten in die Umwelt und dann benötigt der Trockenaustrag der Filterasche immer weiteren Deponieraum.» Das führe unter anderem auch zum Anspruch, im Tägernauer Holz eine ganz neue Deponie zu errichten.

«Aus ökologischen Gründen wäre es wesentlich sinnvoller, den noch anfallenden Abfall beispielsweise in der Zementindustrie als Ersatz für das heute dort noch eingesetzte Heizöl einzusetzen.»
Paul Stopper, Präsident Lebensraum Oberland

Konkurrenz um brennbare Abfälle

Eine weitere Problematik sei die zunehmende Konkurrenz um brennbare Abfälle. «Aus ökologischen Gründen wäre es wesentlich sinnvoller, den noch anfallenden Abfall beispiesweise in der Zementindustrie als Ersatz für das heute dort noch eingesetzte Heizöl einzusetzen», so LEO weiter.

«Bis in spätestens 10 Jahren sollte die KEZO als ein Mahnmal für die riesige Verschwendung von Ressourcen sein.»
Uwe Scheibler, Vereinigung Lebensraum Oberland

Abfall vermeiden

Anstatt in eine veraltete Technologie höhere Gebühren zu verlochen, sollten die Zweckverbandsgemeinden diese Finanzen nach Ansicht von Paul Stopper, Präsident Pro Oberland, lieber in abfallvermeidende Massnahmen und einen Gleisanschluss investieren. Und Pro-Oberland-Sprecher Uwe Scheibler ergänzt: «Bis in spätestens 10 Jahren sollte die KEZO als ein Mahnmal für die riesige Verschwendung von Ressourcen auf dem Abfallhaufen der Geschichte gelandet sein.»

«Missachtung der Gemeindeautonomie»

Der sehr kurzfristig und praktisch ohne jegliche vorherige Diskussion in den Verbandsgemeinden angesetzte Planungskredit über 25 Millionen für eine ganz neue KEZO wäre sozusagen das A für das B eines Bauprojekts mit einem Umfang von mindestens 320 Millionen Franken, so die Vereinigung weiter. Ein Vorgehen, das sowohl demokratische Gepflogenheiten als auch die Gemeindeautonomie missachte.

Barbara Tudor, Zürioberland24