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Uznach
04.09.2024
05.09.2024 18:45 Uhr

Uzner Wahlpodium: Nett, mehr nicht

Wahlpodium Uznach, 3. September 2024: Bescheidenes Interesse an Kandidaten und Kandidatinnen
Wahlpodium Uznach, 3. September 2024: Bescheidenes Interesse an Kandidaten und Kandidatinnen Bild: Markus Arnitz, Linth24
Wahlpodien sind PR-Veranstaltungen mit anderem Namen. Kandidaten bleiben nett und unverbindlich. Das war in Uznach nicht anders.

Die neuen Gemeinderatskandidaten luden zu einem Podium im BGZ. Dass die Bisherigen nicht anwesend waren, sei mit allen Parteien vereinbart, hiess es zu Beginn. So richteten sich die Aspiranten vor einem überschaubaren Publikum auf einen gemütlichen Abend ein.

Die Flyer-Vorstellungsrunde

Politisch interessierte Bürger einer Gemeinde lesen die Wahlkampfunterlagen der Kandidaten und wissen, wen sie an einer Veranstaltung vor sich haben. Man möchte deshalb an einem Podium Informationen zur Person, die nicht im Flyer stehen. Die etwas langatmige Vorstellungsrunde am Wahlpodium der neuen Gemeinderatskandidaten vor knapp 60 Anwesenden wurde zum Glück durch kluge oder spitz formulierte Fragen von Moderator Bruno Glaus aufgelockert.

Wünschenswerter Kandidaten-Pool

Die Stimmberechtigten in Uznach haben das, was sich viele Gemeinden im Linthgebiet wünschen: mehr Kandidaten als Sitze zu vergeben sind. Für sechs Gemeinderatssitze stellen sich 10 Personen zur Wahl. Neu in den Gemeinderat wollen Sandro Greuter (Die Mitte), Herbert Zahner (FDP), Claudia Weber (Parteilos), Nicole Hänggi (SVP), Othmar Bürgi-Fuchs (Grüne) und Eduard Markaj (Parteilos). Letzterer vertritt die junge, nächste Generation, welche Uznach auch für deren Bedürfnisse mitgestalten möchte.

Die Themen der vier Kandidaten und zwei Kandidatinnen unterschieden sich nur marginal. Alle möchten «die Verkehrsprobleme lösen», «die Gemeinde mitgestalten», «den Platz der Partei im Gemeinderat sichern» und alle wollen sich natürlich auch um Familien, Schule, Natur und das Alter kümmern. Wer im Publikum auf neue Denkansätze hoffte, blieb im alten Trott der Politikerphrasen gefangen.

  • Wahlpodium Uznach, 3. September 2024: Moderator Bruno Glaus Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Wahlpodium Uznach, 3. September 2024: Michael Rütsche, Präsident FDP begrüsst die Gäste Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Wahlpodium Uznach, 3. September 2024 Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Wahlpodium Uznach, 3. September 2024: Sandro Greuter Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Wahlpodium Uznach, 3. September 2024: Othmar Bürgi-Fuchs Bild: Markus Arnitz, Linth24
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Unabhängig oder Parteisoldat?

Die beiden Parteilosen, Claudia Weber und Eduard Markaj wurden mehrmals mit dem Hinweis konfrontiert, dass die Bürgerschaft bei parteilosen Kandidaten nicht wisse, mit welchen Werten, Zielen oder Projekten sie sich identifizieren. Beide wiesen darauf hin, dass sich in ihrem Fall die Entscheidungsfindung nicht nach einer Parteidoktrin richte, sondern nach den Bedürfnissen der in ein Projekt involvierten Kreise.

Schwerpunktthemen

Gegen Ende der Veranstaltung stellte Moderator Bruno Glaus Fragen zu Schwerpunktthemen aus dem Publikum. Niemand habe das Organigramm der Gemeinde thematisiert, so eine Stimme aus dem Publikum. Eine Schlüsselposition sei der Gemeindepräsident, weshalb das nie zum Thema werde. Jemand anderes wollte wissen, wieviel Wochenzeit die Kandidaten im Falle einer Wahl für ihr Amt aufzuwenden gedenken. Die Antworten schwankten zwischen 8 und 14 Stunden. Viele Fragen kamen zum Alter. Eduard Markaj meinte, man habe viele Projekte immer wieder abgesägt. Sandro Greuter will Synergien mit der Spitex und dem Spital Linth nutzen und Nicole Hänggi, «schauen, was machbar ist».

Unmut zur Fragerunde

Unmut bei einem Teil der Anwesenden löste die Selektion der Fragen aus. Moderator Bruno Glaus habe eingereichte, wichtige Fragen aussen vor gelassen, um der Diskussion darüber aus dem Weg zu gehen. Dabei ging es um die Übervertretung der Mitte, das Missmanagement im Pflegezentrum, «zwielichtige Geschäftspraktiken» eines wieder kandidierenden Gemeinderats, die schwache Gemeindeführung und als Folge daraus, der Schiffbruch vieler Projekte.

Markus Arnitz, Linth24